Review:

In Dutch

(Vanderbuyst)

TIPP
Wer als Hardrocker in den letzten eineinhalb Jahren nicht mit einem Pfund Blumenkohl in den Ohren durch die Welt getorkelt ist, dürfte über das gleichnamige, überragende 2010er Debütalbum der holländischen Band um den ehemaligen POWERVICE-Gitarristen Willem Verbuyst gestolpert sein, das mit seiner frischen, rohen, authentischen Energie alle ähnlich gearteten Scheiben der letzten Zeit in den Schatten gestellt hat. Nur ein gutes Jahr später liegt der Nachfolger vor, der allerdings – so viel sei schon verraten – das brillante Niveau des Debüts ganz leicht verfehlt. Ebenfalls analog und live im Studio aufgenommen, stellt „In Dutch“ aber alles andere als eine Enttäuschung dar, denn starke und direkt nach vorne peitschende Rocker wie die jeweils erstklassigen und hymnische Refrains auffahrenden „Into The Fire“ und „String Of Beads“, das groovige, wenn auch etwas zurückhaltende „Anarchistic Storm“, das treibende „Leaving The Living“ (mit einem weiteren Gitarren-Gastbeitrag von Selim Lemouchi, der hier, außerhalb seiner Hauptband THE DEVIL´S BLOOD, auf sein Pseudonym S. L. verzichtet), das etwas an „Traci Lords“ vom Vorgänger erinnernde „KGB“ oder der ungewohnt düstere, fast schon doomige Abschluss „Where´s That Devil“ dürften erneut jedem Fan trockener, erdiger 70er-Ursuppe ein fettes Grinsen ins Gesicht fräsen! Weitere Liebe zum Detail gilt dem doppeldeutigen Titel des Albums (der Ausdruck „in dutch“ bedeutet so viel wie „in trouble“) und dem daraus folgenden, die Songs lose verbindenden Konzept sowie dem tollen, detailreichen Cover-Artwork, das eigentlich nach Vinyl schreit. Und da es inzwischen kaum noch Bands gibt, die in stilistisch ähnlichen Sphären solch stimmige Qualitätswerke abliefern, haben sich VANDERBUYST wieder den „Tipp“ verdient.

In Dutch


Cover - In Dutch Band:

Vanderbuyst


Genre: Hard Rock
Tracks: 8
Länge: 36:4 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood