Review:

Tokyo Dome In Concert

(Van Halen)

Eines kann man vom VAN HALEN-Lebenszeichen „Tokyo Dome In Concert“ nicht behaupten – das es nicht Live und roh wäre. Meister-Gitarrist Eddie van Halen fegt hier unverschämt geil und unverschämt laut über sein Griffbrett und zeigt warum er zu den Urvätern des modernen Rock-Gitarristen gehört. Manches Mal leider etwas zu improvisationsfreudig (was manch ausufernde Jam hörbar beweist) und manches Mal auch mal ein Tick daneben – LIVE halt. Recht daneben dagegen der Gesang von David Lee Roth. Der Mann war schon immer mehr Fronter und Entertainer als Sänger - und auf Platte mag das ja mit dem Mikro und der Stimme gut funktionieren. Aber über 30 Jahre nach den großen Alben klingen die spitzen Schreie und der Sprechgesang zum Teil doch recht nervtötend – das kann einem den Spaß an den Songs schon ein wenig vermiesen. Den „die-hard“ VAN HALEN Fans wird’s egal sein – für sie gilt der Charismatiker David Lee Roth eh‘ als die einzigste Inkarnation des echten Leadsängers; und das wird gefälligst abgefeiert (auch wenn man am Bass mit Wolfgang van Halen anstatt Michael Anthony Vorlieb nehmen muss). Aber davon abgesehen bekommt man eine Vollbedienung der Hits der ersten, für manche der Besten, VAN HALEN-Scheiben – siehe Setlist unten - und noch drei Songs der Re-Union-Platte „A Different Kind Of Truth“ aus 2012 (die ja doch ein wenig unterging). Als da wären „Tattoo“, „She’s The Woman“ und „China Town“. Das diese mit Göttergaben von „Runnin’ With The Devil“, „Dance The Night Away”, „Cradle Will Rock”, „Mean Street”, „Panama” bis „Ain’t Talkin’’Bout Love“ und „Jump“ nicht mithalten können wundert eh‘ nicht. Auch nicht, das der gute Dave keine Songs seines Nachfolgers Sammy Hagar intoniert. Den 40.000 euphorischen Fans im Tokyo Dome war das egal. „Tokyo Dome In Concert“ zeigt VAN HALEN ungeschliffen und unbearbeitet – für Fans halt.
p.s.: Und noch mal zum Nachkarten: wer schon immer wissen wollte warum manche Sammy Hagar für den besseren VAN HALEN Sänger halten – der findet hier durchaus gute Argumente.

 

“Unchained”

“Runnin’ With The Devil”

“She’s The Woman”

“I’m The One”

“Tattoo”

“Everybody Wants Some!!”

“Somebody Get Me A Doctor”

“Chinatown”

“Hear About It Later”

“(Oh) Pretty Woman”

“Me & You” (Drum Solo)

“You Really Got Me”

“Dance The Night Away”

“I’ll Wait”

“Cradle Will Rock”

“Hot For Teacher”

“Women In Love”

“Romeo Delight”

“Mean Street”

“Beautiful Girls”

“Ice Cream Man”

“Panama”

“Eruption”

“Ain’t Talkin’’Bout Love”

“Jump”

Tokyo Dome In Concert


Cover - Tokyo Dome In Concert Band:

Van Halen


Genre: Hard Rock
Tracks: 25
Länge: 120:0 (2-CD)
Label: Rhino
Vertrieb: Warner