Review:

Old Salt

(Valient Thorr)

In der Vergangenheit hat man VALIENT THORR vor allem als Spaßband wahrgenommen. Live funktionierte die Mischung aus Stoner Rock, Metal und Punk Rock immer schon bestens, nur gelang es der Band nicht, ihren druckvollen Sound auch auf Platte festzuhalten. Mit dem letzten Album „Our Own Masters“ aber ließ sich schon eine Veränderung feststellen: Auf einmal begannen VALIENT THORR, richtig gute Songs zu schreiben, wurden vielseitig und lieferten immer wieder Ohrwurmmelodien ab. Mit „Old Salt“ wird diese Entwicklung fortgesetzt, wenn auch etwas anders, als man das erwartet hätte.

Der Einstieg klingt mit dem druckvollen „Mirakuru“ und dem schleppend groovenden „Lil Knife“ noch ziemlich typisch. Doch das folgende „Cut And Run“ lässt mit seinem vertrackten Blues-Funk-Rock-Riffing erstmals aufhorchen. Und so geht es weiter: Immer wieder gibt es schräge Parts, ungewöhnliche Riff-Arbeit und überraschende Tempowechsel zu hören. Dabei machen es einem VALIENT THORR etwas schwer, vieles wirkt schon beinahe experimentell, echte Melodien sind rar gesät. Die einigermaßen graden und melodischen Songs „Spellbroke“ und „Looking Glass“ wirken da vergleichsweise eingängig, fast schon poppig und entwickeln sogar Ohrwurmqualitäten.

Positiv muss man vermerken, dass VALIENT THORR mit „Old Salt“ musikalischer geworden sind, dass sie sich an komplexe Riffs und Songstrukturen heranwagen, die man stellenweise vielleicht sogar schon progressiv nennen kann. Leider bleibt dafür aber die Eingängigkeit auf der Strecke. VALIENT THORR sind erwachsen geworden. Aber ein bisschen wünscht man sich doch ihre ungestüme Jugend zurück. 

 

Old Salt


Cover - Old Salt Band:

Valient Thorr


Genre: Rock
Tracks: 11
Länge: 45:6 (CD)
Label: Napalm
Vertrieb: Universal