Review:

The Blue Album

(Valensia)

Nee mit Onkel Dittmeyer´s Valensi(n)a Fruchtsaftgetränk hat diese CD dann doch nichts zu tun aber wer sich so einen blumigen Namen aussucht, einen Sound präsentiert der durchaus eher klebrige Assoziazonen zu selbigem Gebräu "hoch" sorry aufkommen läßt und dann auch noch aus Rudi-Carell-Country (Holland) stammt, der braucht sich über eine solche geistreiche Einleitung nicht zu wundern. O.K. Scherz beiseite und weiter mit dem Wesentlichen - ein bereits seit jungen Jahren aktiver und inzwischen in den Mitdreißigern gelandeter Herr Namens Aldous Byron Valensia Clarkson, der Einfachheit halber dann lieber VALENSIA genannt, präsentiert hier sein "The Blue Album". Diese Scheibe kommt jetzt erst hier regulär in Europa raus, war aber bisher schon als (teurer) Japan-Import zu haben. Seine größten Erfolge hatte dieser Musikus laut Presseinfo nebst in seiner Heimat bisher größtenteils im Lande Nippons eingefahren und ehrlich gesagt, dass wundert mich kein bisschen! Dieser extravagante Mix aus schwülstig bombastischen Plastik Pop (Rock) im stiel von MARC ALMOND meets SPARKS Versatzstücken sowie einer großen Prise QUEEN-Attitüde wird bei uns, da wage ich mich sicher nicht weit aus dem Fenster, gnadenlos floppen. Vor allem die FREDDY MERCURY ähnliche Stimme ohne dessen volumen zu erreichen und leichten Hang zum Fisteln sowie die vielen wilden Chorgesänge mit stellenweise achterbahnartigen Songsaufbau geben dem Ganzen zwar einen Hauch des Besonderen aber im Gegensatz zur gelungenen aktuellen The DARKNESS CD geht hier dieser Chrossoverversuch mangels Masse kräftig in die Hose. Teilweise etwas skurril und recht unkonventionell zusammengebastelte Songs, bei der die Gitarre leider größtenteils ein Schattendasein im hintergrund führt dafür aber geplättete Discoschlagzeugrhythmen das Bild dominieren, hinterlassen doch einen zwiespältigen bis negativen Gesamteindruck. Viel zu wenig eigene Ideen sind auf der CD nach einem relativ guten Opener mit schönen Classic Rock Einschüben zu finden, die erwähnte allzu offensichtliche starke Anlehnung an QUEEN (während ihrer Pop-Phase) sowie die noch seichtere Umsetzung dieses Vorbilds sorgen alleine schon für genügend Kritikpunkte. Außerdem versucht Mr. VALENSIA doch allzuviel Details und Stilelemente in seinen Liedern zu integrieren, verliert sich dabei immer wieder stark in allzu opulent-dramatischen en Arrangements, daß hinterher von seiner Musik nicht viel mehr hängen bleibt als der schwülstig operettenhafte Mief von schlechten 80er Jahre Songs. Sorry, lieber Aldous du bist sicher ein begabter Multiinstrumentalist aber das hätte man viel besser machen müssen - mit solch halbherziger Mucke dürfte heutzutage jedenfalls kein Blumentopf mehr zu gewinnen sein.

The Blue Album


Cover - The Blue Album Band:

Valensia


Genre: Pop
Tracks: 15
Länge: 56:45 (CD)
Label: Escape Mmusic
Vertrieb: Sony