Review:

Welcome To The Morbid Reich

(VADER)

Auch wenn es Leute gibt, die den Polen vorwerfen, immer wieder das selbe Album zu veröffentlichen und inzwischen langweilig geworden zu sein, muss man gestehen, dass Peter und seine Mitstreiter noch nie eine schwache Arbeit vorgelegt haben, auch wenn der Stil von VADER natürlich nur in sehr eng gesteckten Grenzen variiert wird. So verhält es sich auch mit "Welcome To The Morbid Reich", an dem es rein objektiv nichts auszusetzen gibt; Songs wie der stampfende, mit coolen Soli gespickte Opener und Quasi-Titeltrack "Return To The Morbid Reich", die grandiose, zwischen Midtempo-Macht und Doublebase-Vollgas pendelnde Walze "Come And See My Sacrifice" (absoluter Killer!), das mit Keyboard-Bombast bereicherte Riffgewitter "I Am Who Feasts Upon Your Soul" oder die treibende, mit allerlei rhythmischen Kabinettstückchen gepimpte Hymne "I had A Dream" sind sowohl musikalisch als auch vom einmal mehr sehr gut durchdachten Songwriting her eine Klasse für sich. Allerdings stellt man bei genauerem Hinhören auch einen kleinen Rückschritt im Sound von VADER fest, denn die gnadenlose Kompromisslosigkeit früherer Meisterwerke ist auf "Welcome To The Morbid Reich" nur noch rudimentär vorhanden. Das Quartett ist anno 2011 kein Schwiegermutterschreck mehr, sondern "nur" noch eine sehr gute Death Metal-Band, die eine ähnliche "Weiterentwicklung" durchgemacht hat wie die Kollegen KATAKLYSM, die ja heutzutage auch eher reduziert lärmen. Vergleicht man dieses Album nicht nur mit älteren Scheiben wie "Litany", "Revelations" oder "Impressions In Blood", sondern auch mit dem aktuellen Schaffen von Bands wie BEHEMOTH, MORBID ANGEL oder NILE, wirken VADER dagegen fast schon zahm und wenig "gefährlich", was ich trotz aller Klasse etwas schade finde.

Welcome To The Morbid Reich


Cover - Welcome To The Morbid Reich Band:

VADER


Genre: Death Metal
Tracks: 12
Länge: 37:38 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Warner