Review:

Slave To The Power - The Iron Maiden Tribute

(V.A.)

Nee, nee, nee… Zu Anfang habe nur ich den Kopf geschüttelt: Warum veröffentlicht ausgerechnet Dortmunds geschmackssicherstes Label ein Iron Maiden-Tribute? Gut, jeder hat so seine Leichen im Keller, und je tiefer man buddelt (oder je länger man in bierseliger Runde wartet), desto eher findet man Iron Maiden - auch bei Leuten, von denen man es nie vermutet hätte. So nah wie bei der "Aces High"-Version der New Yorker Oldschool-Punker ELECTRIC FRANKENSTEIN sind sich Punk und NWOBHM auch bisher nicht gekommen, nur am eher einfacheren Schlagzeug hört man die unterschiedlichen Ansprüche heraus. Die Lebensberechtigung für Tribute-Alben sind die Interpretationen (und nicht das pure Nachgespiele), die einem eine neue Seite am alten Song öffnen: Herausragend ist hier CROWBARs Version von "Remember Tomorrow". Die "hauseigenen" Doomer SOLACE bekommen stimmlich einen 50-50-Klon aus Black Sabbath zu Ozzy-Zeiten und Maiden hin. Die Beiträge von KAMELOT, HOLY MOTHER und JOHN WEST & CHRIS CAFFERY sind dagegen päpstlicher als der Papst - äh, truer als true, und damit eher überflüssig. Bei SEBASTIAN BACH habe ich vor Schreck alles fallen lassen. Der soll lieber den letzten Rest seiner SKID ROW-Tantiemen weiter verkoksen, als die nervigen Nachbarskinder mit "Children of The Damned" zu verwünschen. Allerdings kann er zweifellos dem Song seinen eigenen Stempel aufdrücken. Eine sehr bunt gewürfelte Truppe läuft hier also auf, darunter so wenig bekannte Bands wie LAS CRUCES und ARCHIE BUNKER aus Texas (beide bei Brainticket Records), die People Like You-Stallhasen THE QUILL, die britischen Doomer SOLSTICE oder DOFKA, die mit einer Spinal-Tap-alike Version von "Powerslave" brillieren. Auffällig: Keiner dieser Tracks ist jünger als 1990, vom ersten Maiden-Album "Killers" sind 5 Songs, alle folgenden inklusive "The Trooper" werden mit zwei oder drei Songs gewürdigt, danach ist Stille... Ach ja, der Die-Hard-Fan unter euch, der meint, er habe so was schon als Import im Scharank: Stimmt, "Slave To The Power" ist eine Wiederveröffentlichung, das ganze ist 2000 schon einmal (mit 26 statt hier 20 Tracks) vom amerikanischen Label Meteor City veröffentlicht worden.


Tracklist


CD 1:

1. Solace: Another Life

2. Sebastian Bach: Children of The Damned

3. Crowbar: Remember Tomorrow

4. Archie Bunker with John Perez: Wrathchild

5. Dofka: Powerslave

6. Ian Perry and Kamelot: Flight of Icarus

7. Holy Mother: The Trooper

8. Electric Frankenstein: Aces High

9. Wardog: Purgatory

10. Conquest: The Evil That Men Do

11. Eleventh Hour: Alexander the Great


CD 2:

1. Iron Savior: Running Free

2. Error 7: Stranger In A Strange Land

3. Cosmosquad with Ray Alder: Murders In the Rue Morgue

4. Fates Prophecy: Wasted Years

5. Zebulon: Killers

6. Las Cruces: The Prisoner

7. The Quill: Where Eagles dare

8. Solstice: The Prophecy

9. John West & Chris Caffery: Run To The Hills

Slave To The Power - The Iron Maiden Tribute


Cover - Slave To The Power - The Iron Maiden Tribute Band:

V.A.


Genre: Metal
Tracks: 20
Länge: 103:12 (CD)
Label: People Like You
Vertrieb: SPV