Review:

Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth

(V.A.)

O.k. wir haben es hier mit einem weiteren Album aus der scheinbar unendlichen Tribute Reihe zu tun, diesmal unter der maßgebenden Federführung bzw. Produktion von ERIC MATTSON (CONDITION RED), der eine stattliche Anzahl ziemlich unbekannter Gitarristen sowie Vokalisten um sich geschart hat, um dem legendären deutschen Saitenhexer ULI JON ROTH zu huldigen. Den meisten dieser Riffakrobaten wird es wohl ähnlich ergehen wie ihrem großen Vorbild selbst, denn auch Roth ist zwar in Musikerkreisen, ob seines unvergleichlichen Stils, bei dem er als einer der ersten die Verbindung zwischen Klassik und Rock suchte, ein anerkanntes Genie aber für die "breite" Masse blieb er bis heute ein völlig Unbekannter. Dabei spielte Roth bis 1977 bei den SCORPIONS (von dieser Phase ist auch ein Track "Pictured Life" auf der CD enthalten), die er dann aber kurz vor dem kommerziellen Durchbruch nach vier Alben verlies, um seine eigene Formation ELECTRIC SUN aufzubauen. Sowohl als Komponist als auch Gitarrist war Uli Roth stets experimentierfreudig, wagte sich oft in musikalisches Neuland vor ohne jedoch seine eigenen Roots wie z.B. Jimmy HENDRIX zu vergessen. Auch auf dem vorleigenden Werk "Beyond Inspiration - A Tribute to Uli JON ROTH" sind diese "Grundlagen" deutlich herauszuhören, wenn auch die beteiligten Musiker (jeder Song ist in einer anderen Besetzung eingespielt) versuchen das ausgesuchte Material, eine Mischung aus Progressiv und 70er Jahre Hard/Artrock, einen moderneren Anstrich zu verpassen, der teilweise sogar in die Metalrichtung abzielt. Die Mehrzahl der Tracks sind richtig gut geworden (ob deren Qualität im Original besser ist entzieht sich größtenteils meiner Kenntnis) aber der Anspruch lag sowieso nicht darin es besser zu machen wie der Meister selbst. Die Interpretationen sollen eine Art Danksagung für die großartige Musik sein. Klar, der Schwerpunkt liegt auf den vielfach mehrstimmigen Gitarren aber keine Angst, es gibt keine allzu starke Selbstbeweihreucherung oder nervige Solos ohne Ende, nein die Melodien sind stets im Vordergrund und die Jungs lassen ihre Gitarren stellenweise richtig schön "singen". Die Produktion ist manchmal etwas holprig geraten, was aber auch an den dumpfen und wenig dynamischen Drums liegt. Bei den Sängern gib es ebenfalls nicht nur positive Beispiele so trifft Torgny Stjaernfelt (wer immer das auch sein mag) bei seiner schrägen Interpretation von "Firewind" selten mal einen richtigen Ton oder Ella Grussner hat einfach zu wenig Timbre in ihrer Stimme, daher klingt "I’ll Be Loving You Always" ziemlich flach und emotionslos. Wirklich gut geworden dagegen sind "Polar Nights" oder "Sails Of Charon" mit Lance King am Mikro sowie die instrumentale "Paganini Paraphrase" zum Schluß. "Beyound Inspiration - A Tribute To Uli JON ROTH" kann zwar abschließend als ein recht solides Album bezeichnet werden, nur frage ich mich ernsthaft - wer das bitteschön soll das kaufen?!

Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth


Cover - Beyound Inspiration - A Tribute To Uli John Roth Band:

V.A.


Genre: Rock
Tracks: 14
Länge: 65:26 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: AL!VE