Review:

Matr

(Utvar)

Schon seit vier Jahren kriecht ein „Gespenst“ durch den serbischen Untergrund: UTVAR heißt dieses Gespenst und UTVAR sind in letzter Zeit ziemlich produktiv. Die Single „Silentium Tuum Est“ machte im April den Anfang, während UTVAR im Sommer mit „Bespúca“ eine EP herausbrachten und nun kürzlich ihr zweites Album „Matr“.
Atmospherischen (Post) Black Metal bekommt man hier geboten, mit einer gehörigen Portion Shoegaze und serbischen Lyrics.


Mit „Mesec U Snovima (Moon In Dreams)“ startet „Matr“ ziemlich verträumt während das folgende, recht sphärisch beginnende „Centar Oluje (The Eye Of The Storm)” schließlich mit dominanteren Drums und fieseren Vocals Kontraste setzt und dem Hörer offenbart wohin die Reise gehen soll: Epische Keys und verträumter Klar-Gesang gehen bei UTVAR einher mit harten Metal-Passagen, erhabenen Melodien und mächtigen Refrains.
Ob es die fast spirituellen, ruhigen Songs wie „Transcendent“ oder mit mächtigen Gitarren und kräftigen Grunts versehene wie „Nikada Ni Bilo Nije (Never Ever Was)“ sind: UTVAR geben sich sehr vielseitig und sorgen immer wieder für Überraschungen. So wurde das bluesige, tieftraurige „Neum (No-mind)“ mit einem sehr mitreißenden und treibenden Refrain ausgestattet, der Titelsong ist mit schlappen 09:20 Minuten ein episches, facettenreiches Meisterwerk für sich.
Wie können so viele Ideen und vor allem eine so gute Umsetzung aus nur einer Person kommen? Sifr Shraddah heißt der einzige Mann hinter UTVAR, der scheinbar alle Instrumente perfekt beherrscht und sogar noch singen kann. Das hat man bei gar nicht einmal so vielen Ein-Mann-Projekten. Auch der Sound von „Matr“ ist glasklar und klingt für eine Eigenproduktion sehr gut.
UTVAR haben seit ihrem Debüt-Werk „Valcer Tišine I Njene Senke“ noch einmal einen gewaltigen Schritt nach vorn getan: Die Black Metal-Elemente haben zwar abgenommen und UTVAR sind verspielter geworden, doch die Vielzahl an Instrumenten wurde auf „Matr“ grandios arrangiert, so das hier alles stimmig und nicht überladen wirkt. Ein großer Schritt nach vorne. Und auch das wirklich hübsche Artwork hat Lob verdient, man macht sich.
Fans von Bands wie ALCEST, AMESOEURES, den russischen BLACK LAKES (Чёрные Озёра), KAUAN oder OLD SILVER KEY sollten hier unbedingt mal reinhören!

 

 

 

Matr


Cover - Matr Band:

Utvar


Genre: Black Metal
Tracks: 11
Länge: 65:1 (Digital)
Label: Independent
Vertrieb: Independent