Review:

Ikonoklast

(Urgehal)

Der neue Hassbrocken der Norweger URGEHAL, „Ikonoklast“, gehört zu den Scheiben, die man sich trotz aller akustischer Kälte warm hören muss. Das Quintett lässt sich nämlich nach wie vor nicht in ein bestimmtes Korsett zwängen, denn Vielschichtigkeit und Abwechselung bestimmen hier das Geschehen. Legt die Bande mit „Stesolid Self-Destruction To Damnation“ noch einigermaßen flott los, so wird bereits im zweiten Stück, „Dodelagt“, (zumindest teilweise) die schwere Midtempo-Keule ausgepackt. Speziell in diesen Momenten können Enzifer, Trondr Nefas und Co. ihre Vorliebe für Genre-Vorreiter wie VENOM, ganz alte SODOM oder HELLHAMMER nicht verbergen. Und eben genau diese Mischung aus flotter norwegischer Schwärze und stampfendem Old School-Getrümmere macht den Reiz von „Ikonoklast“ aus, das mit weiteren Stücken wie dem geilen, treibenden „The Necessity Of Total Genocide“ oder dem abermals zügigen, rotzigen „Approaching Doom“ noch einige Klassesongs mehr auffährt. Allerdings erscheint mir das Album unterm Strich eine Spur zu langatmig und trotz des durchweg sehr gelungenen Songwritings etwas dröge, was man vielleicht darauf zurückführen kann, dass die Produktion zwar ordentlich knarzig und zweckmäßig undergroundig ausgefallen ist, dabei aber einen Tick zu steril tönt. Das ändert aber nichts daran, dass URGEHAL hier eine richtig gute Scheibe für symphoniefeindliche Black Metaller abgeliefert haben, bei der die Stärken eindeutig überwiegen!

Ikonoklast


Cover - Ikonoklast Band:

Urgehal


Genre: Black Metal
Tracks: 9
Länge: 56:24 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood