Review:

Als Tier Ist Der Mensch Nichts

(Unru)

„Als Tier Ist Der Mensch Nichts“ nennen UNRU ihr neustes Werk und erstes Album. Damit wecken die Bielefelder zunächst in Kombination mit dem doch recht abstrakten Artwork Interesse, denn diese Aussage ist sehr provokant, stiftet Unruhe und vor allem ist sie wahr.

Musikalisch handelt es sich bei UNRU um eine turbulente Mischung aus Drone, Black Metal, Hardcore, Punk und Crust. Rauschende Drone-Elemente leiten mit „Zerfall Manifest“ in das Werk ein, bevor es mit „Das Anna-Karenina-Prinzip“ einen ersten (richtigen) Song zu hören gibt. UNRU schaffen es hier eine verstörende und verzweifelte Atmosphäre aufzubauen, welche ihren Höhepunkt in der Mitte des Songs hat. Tatsächlich gibt es hier jede Menge kranke Melodien zu entdecken. Dabei ist das Ganze sehr Schlagzeug orientiert und obwohl die Musik der Bielefelder nicht gerade leicht greifbar ist vergehen die zwölf Minuten hier wie im Flug.
Leider war „Das Anna-Karenina-Prinzip“ aber auch der mit Abstand stärkste Song des Albums. Mit dem recht seicht beginnenden „Hēdonée“ verfallen UNRU in einen ziemlich zähen, stampfenden Rhythmus, der Song baut sich sehr langsam auf und UNRU kommen erst nach sieben Minuten mit einigen Akzenten und Variationen etwas in Fahrt. Einem vollkommenen Ansatz folgt „Totemiker“: Hier geht es gleich von Beginn an heftig zur Sache und für nicht ganz so hartgesottene stellt sich hier schnell die Frage wo Musik endet und wo Krach beginnt.

„Als Tier Ist Der Mensch Nichts“ ist nicht leicht greifbar, sehr abstrakt, laut und leise zu gleich. Wer etwas crustig-krankes sucht ist hier genau richtig, wer sich (aufgrund des Titels) experimentellen, deutschsprachigen BM á la BETHLEHEM erhofft ist hier falsch.

 

Als Tier Ist Der Mensch Nichts


Cover - Als Tier Ist Der Mensch Nichts Band:

Unru


Genre: Black Metal
Tracks: 04
Länge: 36:12 (LP)
Label: Supreme Chaos Productions
Vertrieb: Cargo