Review:

Change

(Universe 217)

Diese griechische Band räumt beim Rezensenten auf: Seine von wenigen Ausnahmen geprägte, stark ablehnende Haltung gegenüber Sängerinnen, weicht das vierte Album von UNIVERSE 217 auf. Tanya ist eine wenigen Vokalistinnen (ganz subjektiv), die mit ihrer klagenden, flehenden, wütenden, schimpfenden, wunderschönen, mitreißenden, facettenreichen Stimme absolute Empathie weckt, ohne auch nur eine Sekunde zu nerven. Dazu kommt die Musik: Von der Basis des Dooms aus laden die Athener ein zur intensiven Reise durch die Ägäis der Gefühle. Der Höhepunkt dieses Trips ist das mehr als zwölfminütige Titelstück, das von schmachtendem, dunklem Rock über zerklüftete Doom-Parts bis hin zu stillen Ambient-Abschnitten viel wunderbar-schaudernde Atmosphäre bietet. Dazu gibt es echte Hits wie das klage-mauernde „Undone“. Ist das noch Doom? Nein! Nennt es Post-Doom, wenn ihr wollt, ist ja auch egal. Die Band testet stets ihre und Genre-Grenzen aus, sie wirkt ständig, als brauchte sie nur noch einen kleinen Schritt bis ins harsche Black-Metal-Metier – wie in herum-solstafirenden „Burn“ oder beim hippidesken „Here Comes“. Aber diese kleine Bewegung macht UNIVERSE 217 eben nicht. Und das ist fast schmerzhaft. Schön.

Change


Cover - Change Band:

Universe 217


Genre: Doom Metal
Tracks: 7
Länge: 43:33 (CD)
Label: Ván Records
Vertrieb: Soulfood