Review:

Gastspiel (Live)

(Unheilig)

Seltsame Sache dieses Album von UNHEILIG. Und zwar weniger, dass nach wenigen aktiven Jahren bereits ein Livealbum folgt, sondern vielmehr die Stimmung die es verbreitet. Der Sound ist exorbitant klar und druckvoll, beinahe unheimlich wenn man bedenkt, dass es live entstand. Der Gesang zeigt keinmal eine Schwäche, alle Einsätze passen. Die Songauswahl legt einen klaren Schwerpunkt auf das letzte Album ("Zelluloid"), ohnehin härteren Tracks wie "Maschine" steht das plus an Livehärte bestens. Generell klingen viele Songs jedoch sehr ähnlich den Studioversionen. Und wären nicht die wirklich uninspiriert wirkenden Jubelschreie und braver Beifall des Publikums zwischen den Songs, von dem man ansonsten selbst bei den ruhigeren Parts nicht ein Husten vernimmt. Seine Ansagen wirken statisch, seine Rede zur Partytauglichkeit einer Gotenversammlung wie der verzweifelte Versuch einer Rechtfertigung. Ein pulsierendes Liveevent fängt man sicherlich anders ein, auch wenn bei den Zugaben etwas mehr Atmosphäre eingefangen wurde. Ein gutes Best Of Album ist "Gastspiel" aber geworden - auch wenn nach ihrem Debut der Überraschungseffekt gegangen ist und die Kombination aus Pathos, hübscher Melodie und bollerndem Bass kalkulierbar geworden ist.

Gastspiel (Live)


Cover - Gastspiel (Live) Band:

Unheilig


Genre: Gothic
Tracks: 17
Länge: -:- ()
Label: Fansation
Vertrieb: Soulfood