Review:

In A Flesh Aquarium

(Unexpect)

"Mein Hirn schmerzt" gibt Dream-Theater-Indendant Mike Portnoy zu Protokoll, nachdem er diese Scheibe gehört hat. Und wer wird einer absoluten Kapazität auf dem progressiven Markt widersprechen? Eben! Die kanadische Band beruft sich auf den berühmten Zirkus aus ihrer Heimatstadt, den Cirque de Soleil. Indes: der dortige Besuch gleicht einem Aufenthalt im Schlaraffenland, das Hören von "In A Flesh Aquarium" erinnert eher an ein Folter-Wochenende im amerikanischen Soldatengefängnis - Drogenzwang nicht ausgeschlossen. Denn hier mischen die Quebecois fleißig Rock, Metal, Pop, Folk, Avantgarde, Elektronica, Jazz, Prog, Schwarzmetall und was es noch so gibt. Maßregel: Alles muss rein, Groove und Nachvollziehbarkeit sind absolut redundant, bevor irgendetwas mundet, kommt ein Break, eine krude Wendung oder eine Kate-Bush-artige Verlautbarung der Sängerin. Wenn ihr also in den Zirkus geht und euch der Clown dafür hysterisch auslacht, wenn ihr an ein Musical denkt, mit sehr guter Besetzung und imponierendem technischem und dazu gleichzeitig auf dem zweiten Ohr Black Metal hört und im Hintergrund das alte Testbild der öffentlich-rechtlichen auf volle Lautstärke dreht, dann habt ihr immer noch keinen Eindruck von diesem wirren Werk. Fazit: Abgefahren - aber deswegen in seiner Ganzheitlichkeit noch lange nicht eindrucksvoll. Aua.

In A Flesh Aquarium


Cover - In A Flesh Aquarium Band:

Unexpect


Genre: Unbekannt
Tracks: 10
Länge: 60:32 (CD)
Label: Ascendance Records
Vertrieb: Soulfood