Review:

Forever Winter

(UNÉN)

Manchmal ist es so eine Sache mit der Kommunikation. Kollege Karsten hat sich hier schon ausgiebig mit dem Debüt der Finninnen beschäftigt, aber da ich das nicht wusste, gibt es eben ein Doppelreview.

UNÉN sind eine neue Symphonic Metal Band aus Finnland. Mit NIGHTWISH hat man jedoch ziemlich wenig am Hut. Mich erinnert man am ehesten noch an die SchweizerInnen ILLUMISHADE. UNÉN klingen auf „Forever Winter“ oft getragen und sehr melancholisch. Die Melodien springen einen nicht gleich an, sondern schleichen sich eher über Umwege ins Kleinhirn. Die Kompositionen sind sphärisch und fließend. Dem Titel gerecht werdend versprühen die Songs die Vibes der dunkelsten Jahreszeit. Aber nicht ohne, dass irgendwo auch ein Wärme spendendes Feuer brennen würde. Es wird weniger Wert auf offensichtliche Singlehits gelegt, sondern „Forever Winter“ funktioniert als Album und in seiner Gesamtheit, was ich in Zeiten von Spotify Playlists sehr erfrischend finde. Wenn es mal heavier wird, dann klingen UNÉN sehr modern und es schimmern auch mal AMARANTHE oder AD INFINITUM durch.

Sängerin Stina Girs hat 2010 in Finland bei „The Voice“ den 5ten Platz belegt und daraufhin schon das eine oder andere Soloalbum in finnischer Sprache veröffentlicht. Vor diesem Hintergrund finde ich es ziemlich cool, dass man sich nicht entscheidet den Weg des geringsten Widerstands zu gehen, sondern mit „Forever Winter“ auf ein Nischenprodukt setzt, welches dem Hörer Zeit und das Einlassen auf eine düstere Grundstimmung abverlangt. Aber da sind ja gerade die Finnen einiges gewöhnt.

Forever Winter


Cover - Forever Winter Band:

UNÉN


Genre: Melodic Metal
Tracks:
Länge: 52:53 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Membran