Review:

Evilusion

(Undercroft)

Da sitzt man da in einer Hamburger Konzerthalle - und plötzlich kommt eine Horde langhaariger Metaller vorbei, geht schnurstracks zu irgendwem, der wichtig aussieht und fragt auf englisch mit merkwürdigem Akzent: "Ey, wann können wir hier mal spielen?" Inzwischen haben sie es geschafft, wie auf den letzten drei Stücken dieser Scheibe zu vernehmen, diese stammen nämlich von "Fuck-Christmas" in der Hamburger Markthalle. Die aus Chile stammende Musikantengruppe UNDERCROFT hat sich von den ersten Einnahmen gen Europa aufgemacht, erst nach Schweden, inzwischen eben in die Hansestadt. Und dort hat sie sich einen ausgezeichneten Live-Ruf erspielt. In der alten Heimat verbuchten die Andenstaatler drei Scheiben. 2001 nahmen sie bei Herrn Bergstrand das vorliegende Album auf - das sie jetzt endlich richtig veröffentlichen und mit drei Bonus-Tracks (die einen etwas ungehobelteren Eindruck machen) und eben angesprochenen Live-Stücken (die etwas dünner produziert scheinen) aufmotzen. UNDERCROFT machen Südami-Thrash, der natürlich Sep.-Einflüsse nicht außen vor lässt. Und zwar Sepultura, als sie ihren Namen noch verdienten, so um die "Beneath The Remains"-Zeit herum. Das ist zwar nicht besonders spannend oder originell, aber allemal hörenswert, zumal die Jungs, die in Chile alles aufgaben, um hier durchzustarten, mit einer Mordsenergie und viel, viel Enthusiasmus zu Werke gehen. Der recht gute Sound schmälert den Eindruck ebensowenig. Außerdem erhöhen Songs wie "Carros De Fuego" durch ihren exotischen Duktus den Spaß zusätzlich. Alles in allem eine mehr als brauchbare Scheibe - und live sind sie noch besser.

Evilusion


Cover - Evilusion Band:

Undercroft


Genre: Thrash Metal
Tracks: 17
Länge: 53:23 (CD)
Label: Tiefdruck Musik
Vertrieb: Sony