Review:

Messe I.X-VI.X

(Ulver)

ULVER haben sich in den gut zwanzig Jahren ihrer Existenz als musikalische Chamäaleons erwiesen, so (für Außenstehende unvorhersehbar) änderte sich die Ausrichtung der Norweger oft. "Messe I.X-VI.X", das neueste ULVER-Werk, ist dafür ein fast schon exemplarisches Beispiel, hat es doch mit "Wars Of The Roses" oder dem Coveralbum "Childhood's End" kaum etwas gemeinsam. Die sechs neuen Songs zeigen ULVER in der Zusammenarbeit mit dem Kammerorchester Tromso, wobei das Orchester die klassische Instrumentierung verantwortlich ist ("As Syrians Pour In, Lebanon Grappels With Ghosts Of A Bloody Past") und ULVER elektronische Elemente beisteuern und sich natürlich für das Songwriting verantwortlich zeigen. Das einleitende "As Syrians Pour In, Lebanon Grappels With Ghosts Of A Bloody Past" entpuppt sich dabei als schwermütiges, sich langsam aufbauendes Stück, in dem das Orchester die Akzente setzt; ULVER selbst kommen erst im folgenden "Shri Schneider" besser zur Geltung, das sich auch als eingängigerer Song entpuppt. Insgesamt ist "Messe I.X-VI.X" ein sehr ruhiges Werk geworden, das stellenweise Vergleiche mit "Perdition City" erlaubt, aber im Grunde für sich allein in der ULVER-Biographie steht und stehen wird. "Son Of Man" mit seinen fesselnden Aufbau oder das packende "Mother Of Mercy" als Abschluss sind nur zwei Beispiele für das Können ULVERs. Wie jedes ULVER-Album muss ein Faible für ausgefallene Musik ebenso da sein wie eine Aufgeschlossenheit für neue Ideen - wer das mitbringt, ist mit "Messe I.X-VI.X" sehr gut bedient.

Messe I.X-VI.X


Cover - Messe I.X-VI.X Band:

Ulver


Genre: Alternative
Tracks: 6
Länge: 44:44 (LP)
Label: Kscope Records
Vertrieb: Edel Records