Review:

Providence

(ULTHAR)

„Get What You Deserve“ betitelten SODOM in 1994 eines ihrer zahlreichen Alben. Nur dass man bei ULTHAR nicht die verdiente Portion Thrash Metal bekommt, sondern eine gutklassige Portion Old School-Death Metal. Als Vergleichsbands dürfen gerne Namen wie MORBID ANGEL oder INCANTATION genannt werden, wobei besonders die Stimme von Frontmann Steve Peacock an die Letztgenannten erinnert. Und dies ist ja nun wirklich nicht der schlechteste Vergleich.

Es ist also auf „Providence“ definitiv nicht mit Überraschungen zu rechnen. Geboten wird, wie bei den Vorbildern, gut gespielter und technisch versierter Death Metal ohne Sperenzien oder Ausflüge in andere Metal-Spielarten. Das Einzige, das manchmal aus der Rolle fällt, sind die Stimmvariationen von Peacock, der manchmal auch in höheren Gefilden wildert, dabei aber niemals die nötige Derbheit in seiner Stimme vernachlässigt. Einzelne Songs hier zu besprechen, macht bei diesem Review keinen Sinn, da sich die Stücke immer im gleichen Muster bewegen, und die einzige Abwechslung mal ein paar Keyboards und Samples im Intro von „Through Downward Dynasties“ sind, aber das ist eigentlich nicht weiter erwähnenswert und soll nur die Buchstabenanzahl dieses Reviews in die Höhe treiben… Nein, jetzt mal ernsthaft. „Providence“ wird bei den Todesmetallern Anklang finden, die es gerne schnörkellos, direkt und möglichst kompromisslos wollen, und diese werden von ULTHAR auch bestens bedient. Mehr kann man nicht erwarten, und mehr wird auch nicht geboten.

Eventuell sollte auf dem dritten Longplayer ein wenig mehr mit Breaks oder auch mit langsamen Passagen gearbeitet werden. Im letzten Song der Scheibe, „Humanoid Knot“, wird so etwas ein wenig angedeutet und steht der Band eigentlich ganz gut zu Gesicht. Fassen wir zusammen: Sture Death Metaller bekommen hier genau das, was sie verdienen. Songs, die nach dem Prinzip „Augen zu und durch“ runtergespielt werden und spielerisch keine Schwächen aufweisen können. Der Sound aus den Earhammer Studios ist gut auf den Punkt gebracht und passt zum Gesamtbild des Albums. ULTHAR haben also nichts wirklich falsch gemacht, und trotzdem reicht es wegen drohender Langeweile nur zu einem Platz im guten Mittelfeld.

 

Providence


Cover - Providence Band:

ULTHAR


Genre: Death Metal
Tracks: 8
Länge: 36:33 (CD)
Label: 20 Buck Spin
Vertrieb: Soulfood