Review:

Rev-Raptor

(U.D.O.)

Dass es uns Udo ordentlich schwer haben würde, seiner Ex-Band ACCEPT und ihrem hervorragenden Comeback-Scheibchen "Blood Of The Nations" ein würdiges Album entgegenzusetzen, war ja von vornherein klar, vor allem, nachdem sich dort auch noch Mark Tornillo als sehr passender Ersatzmann für die Eisenröhre geoutet hat. Aber was in Form von "Rev-Raptor" aufgefahren wird, ist schlichtweg ein Hohn. Klar, stilistisch ist hier erwartungsgemäß alles Udo, wie man ihn kennt und mag oder eben nicht; daran wird sich auch in diesem Leben nichts mehr ändern.

Aber sowohl das hundsmiese Songwriting als auch der bis zur Unkenntlichkeit digitalisierte Kacksound (selten solche Computerspiel-Gitarren vernommen!) sind absolut entwürdigend für eine Band, die über Jahrzehnte hinweg weltweit Traditions-Metal-Geschichte geschrieben hat. Stücke wie der Titelsong, die erste Single "Leatherhead", "Rock´n´Roll Soldiers" (platter geht´s nimmer mehr...), "Terrorvision" oder "Fairy Tales Of Victory" wären zu Udos Sternstunden nicht mal als B-Seiten durchgegangen - einfache 08/15-Banalkost vom akustischen Discounter. Lediglich bei den atmosphärischen "I Give As Good As I Get", "Underworld" und "Days Of Hope And Glory" (das traurige "Highlight" von "Rev-Raptor") scheinen alte Glanztage noch ansatzweise durch, aber in dieser Form ist Udo trotz ansprechender Leistung seiner Instrumentalfraktion (allen voran Gitarrist Igor Gianola) nur noch ein Schatten seiner selbst und nicht nur von den direkten Mitbewerbern ACCEPT meilenweit entfernt, sondern auch von eigenen Klassikern der Marke "Faceless World", "Solid" oder "Man And Machine". Vielleicht musste es so kommen...

Rev-Raptor


Cover - Rev-Raptor Band:

U.D.O.


Genre: Heavy Metal
Tracks: 13
Länge: 51:5 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood