Review:

Life Is Killing Me

(Type O Negative)

TIPP
Da bleibt einem die Spucke weg. Ich gebe dem Album fünf Minuten um den Kritikern das Maul zu stopfen und die Fans in Ekstase zu versetzen. War "World Coming Down" allenfalls nett und v.a. düster, nachdenklich und träge, so ist "Life Is Killing" in jeder Hinsicht der oft zitierte Schlag in die Fresse, zentriert und ungespitzt lässt es die vergangen kreativ etwas verschlafenen 10 Jahre vergessen und lehrt einmal mehr, dass totgesagte länger leben. Völlig befreit vom einengenden Ballast spielen die 4 schweren Jungs unbeschwerter denn je. Natürlich wächst auch anno 2003 kein Grashalm wo die Jungs mit ihren Sounds aufschlagen. In gewohnter und für mich immer wieder faszinierend gleichklingender Art braten die Gitarren tonnenschwer. Doch was in den letzten Jahren mehr zu einem erdrückender Teppich wurde lässt die Musik auf "Life Is Killing Me" so rockig erscheinen, dass man die gute Laune spürt, die sie trotz aller immer noch vorherrschender Melancholie an den Tag legen. So locker wie bei "I Don´t Wanna Be Me" war Gothic Rock Metal selten, so punkig wie bei "I Like Goils" oder "How Could She" waren Type O Negative nie. Der süchtig machende und mit catchy Chorus versehene Titelsong oder das cool verspielte "Less Than Zero" zeigen die Band von einer so bunten Seite, dass man zu mancher Zeit vergessen könnte, wie schwarz die Grundstimmung trotz allem geblieben ist. Und natürlich gibt es auch noch schleppend doomige Tracks, zumindest teilweise. Und ich hätte nie gedacht dass Herr Steele seine kehlig tiefen Gefilde auch nur für Bruchteile eines Songs verlassen könnte, weit gefehlt. Da bleibt einem die Spucke weg, über eine Stunde lang. Das Album erscheint auch als limitierte 2-CD.

Life Is Killing Me


Cover - Life Is Killing Me Band:

Type O Negative


Genre: Gothic Metal
Tracks: 15
Länge: 73:30 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Roadrunner Records