Review:

Turisas2013

(Turisas)

Ich war wirklich gespannt darauf, was diese neue Scheibe eines der größten Zugpferde der Waldläuferszene zu bieten hat, immerhin haben die Finnen mit ihrem sehr hörenswerten „Battle Metal“ (so auch der Titel des Debütalbums von 2004) seinerzeit mehr als aufhorchen lassen und mit „The Varangian Way“ drei Jahre später ein richtig starkes Werk vorgelegt. Um es gleich vorwegzunehmen: das schlicht und lieblos „Turisas2013“ getaufte Werk ist ein absoluter Schuss in die Heizvorrichtung. Oberflächlicher, pappig und poppig tönender Bombast paart sich mit weichgespülten Melodien und songschreiberischer Totalbelanglosigkeit. Zugegeben, richtig „böse“ waren TURISAS nie, aber mit diesem Album können sie nicht mal mehr einen Dreijährigen erschrecken und sind zur völligen Parodie ihrer selbst verkommen. Hört Euch mal die dezent an SIEGFRIED (!) oder RHAPSODY OF FIRE im Endstadium erinnernden „Ten More Miles“, „Piece By Piece“, „Run Bhang-Eater, Run!“ (mit „Benny Hill“-artigem Mittelpart und Frauengestöhne), „Greek Fire“ (TURISAS´ Beitrag zur Schuldenkrise?) oder das bodenlos peinliche „No Good Story Ever Starts With Drinking Tea“ (Textauszug: „Alcohol All Night Long, Same Old Song“ plus bekifftem Kinderchor) an, und vergesst anschießend nicht, Eure Kinnlade wieder von der Auslegeware zu wuchten. TURISAS sind mit „Turisas2013“ zu reinen Witzfiguren geworden, die hier den Begriff „Weiterentwicklung“ ad absurdum führen. Für mich die übelste Enttäuschung einer „großen“ Band seit dem „Moral & Wahnsinn“-Desaster der REITER!

Turisas2013


Cover - Turisas2013 Band:

Turisas


Genre: Metal
Tracks: 9
Länge: 41:41 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: Universal