Review:

Biography Obscene

(Tulus)

Mit drei Scheiben bis 1999 verdienten sich die Norweger ihre Meriten im Black-Metal-Untergrund, bevor sich TULUS zugunsten Kholds zur Ruhe begaben. Nun ist’S andersherum, Khold knackt, TULUS ist erwacht. Und wie? Und wie! Denn TULUS unterscheiden sich von vielen BM-Bands extrem, ohne allzu sehr in schier unmetallische, progressive Gefilde abzudriften. Denn auf klirrender, schwarzer Kälte organisieren sich Bergli und Sverre in ihre Spielgemeinschaft aus Khold und Old Man’s Child ein Eisblumen-artiges Geschöpf mit sovielen Facetten wie Eiskristalle an der Fensterscheibe der mittel-modernen skandinavischen Blockhütte. Bei aller Härte nehmen sich die Hauptstädter Zeit für ungewöhnliche, aber nicht zu gewollt klingende Breaks, die Geige bekommt unerwartete und kurze Momente, sogar für Frauengesang der Marke "Rocky Horror Picture Show", Piano, Saxophon und andere Blasinstrumente bleibt Platz. TULUS ist erfrischend anders, aber eben nicht zu abgedreht, als dass es der halbwegs normal ausgestattete Schwarz-Wurzel-Liebhaber nicht verstehen könnte - Art-BM für Jedermann, sozusagen. Stehen Khold für das Verderben, so haben TULUS trotz allen Übels noch eine Hoffnung - die Kunst.

Biography Obscene


Cover - Biography Obscene Band:

Tulus


Genre: Black Metal
Tracks: 10
Länge: 34:56 (CD)
Label: Indie Recordings
Vertrieb: Soulfood