Review:

Rivers Of Paradise

(TRW)

Früher gab es bei den Plattenveröffentlichungen, wie in der Politik auch heute noch vorhanden, das sogenannte Sommerloch oder die "Saure Gurken Zeit" - will sagen es gab nicht so viele Releases in diesem Zeitraum und bahnbrechende schon meist gar nicht. Dies hat sich in der Musikbranche seit Jahren deutlich gewandelt, die Veröffentlichungswut ist jetzt ganzjährig vorhanden und dass hierbei die Qualität (leider) meistens auf der Strecke bleibt ist leider nicht wegzudiskutieren. Bestes Beispiel hierzu ist auch eine weitere CD aus dem Hause Frontiers mit der Kapelle oder besser dem Projekt TRW. Bereits der einfallslose Name (benannt nach den Nachnamen der beteiligten Musiker) sowie das 01815 Klischeecover lassen bereits nicht viel positives erahnen. Warum dürfen eigentlich bloß so viele Musiker die mit x und y (hier sind es u.a. Steve WINWOOD, Eric CLAPTON, Celine Dion oder Barbara Streisand) mal mitgespielt haben, dann zwangsläufig auch ein eigenes Album machen und so ihre entweder da nicht genommenen Ideen oder rein zweitklassige eigene Kompositionen auf einem eigenen Album hier "Rivers Of Paradise" genannt auf den Markt schmeißen? O.K. die drei Protagonisten Michael Thompson (Gitarre), John Robinson (Schlagzeug) und Mark Williamson (Gesang und Bass) haben auch schon eigene respektable Soloalben rausgebracht aber muß dann auch noch eine interne Zusammenarbeit sein, um bereits bekannte Musik nochmal nur in ähnlicher Aufbereitung auf eine CD zu bannen?! Insbesondere der Melodic Rock Sektor hat in der letzten Zeit zuviel Masse statt Klasse zu verkraften und da machen diese drei handwerklich sicher versierten Musiker keine Ausnahme. Nach einem zwar ungewöhnlichen aber dadurch keinesfalls guten Intro mit einem seltsam akustisch-esoterischem Touch folgen zwar noch neun weitere Tracks in einer Mischung aus JOURNEY, TOTO meets Eddy MONEY bzw. einen Schuss John CUGAR (wenn es etwas rockiger sein muß). Klar und immer wird brav eine nette Hook abgeliefert stellenweise mit reichlich aufgesetzten weiblichen (Gospel) Backgroundchören angereichert, der Refrain kann aber nur in den seltensten Momenten wirklich zünden und klingt außerdem nach billiger Nachahmung bereits bekannter Songs. Vieles wirk auf mich zu konstruiert und nur wenig inspirierend, Paradebeispiel ist "Gonna Be Some Changes". TRW bieten hier typisch amerikanisch geprägten Breitband Mainstream Rock, denn so kein Mensch wirklich braucht. Da fehlt deutlich das Herzblut, es werden zu viele standardisierte Floskeln heruntergespielt, die absolut keinen Spaß machen. Wenigstens neben dem halbwegs passablen "Only A Letter" gelingt TRW dann beim letzten Titel des Albums "Alimony Blues" zumindest etwas authentisch rüberzukommen, der Rest ist selbst für "harte" AOR-Fans langweilig und absolut verzichtbar.

Rivers Of Paradise


Cover - Rivers Of Paradise Band:

TRW


Genre: Rock
Tracks: 10
Länge: 48:6 (CD)
Label: Frontiers Records
Vertrieb: Soulfood Music