Review:

Blackcrowned Majesty

(TRISTWOOD)

So, kommen wir gleich mal zum Gesamtergebnis: Die Band geht mir gehörig auf den Senkel und macht mir schlechte Laune. Die Mischung aus Industrial, Death- und Black Metal raubt mir tatsächlich den letzten Nerv. Vergleichen kann man diese musikalische Qual mit einer Mischung aus KMFDM, HELLHAMMER, KRAFTWERK und IMPALED NAZARENE. Ist schwierig, sich vorzustellen und noch schwieriger, sich anzuhören.

TRISTWOOD sind beileibe keine Newcomer und haben sich ihre Sporen bei Bands wie DAWN OF WINTER, DECEMBER, MASTIC SCUM usw. verdient und lärmen seit dem Jahr 2001 durch die Weltgeschichte. Bei einem solchen musikalischen Background kann man eigentlich die Entwicklung zu einer Band wie TRISTWOOD nur schwer nachvollziehen. Mit „Blackcrowned Majesty“ sind die Österreicher mit ihrem fünften Album am Start und bescheren uns eine Lehrstunde in radikaler Musik und einer gewissen musikalischen Arroganz. Hier eine objektive Bewertung zu geben, ist eine Sache der Unmöglichkeit. Es gibt nur zwei Extreme, die dieser Veröffentlichung gerecht werden: Man findet sie scheiße und verflucht den Tag der Bandgründung, oder man lobt sie in den Himmel und preist ihre magischen Hymnen. Eine Bewertung im Mittelmaß wäre daher eine Beleidigung für TRISTWOOD.

Der Sound von „Blackcrowned Majesty“ ist von dem Diskussionsverbot allerdings ausgenommen. Hier wurde eindeutig während der Produktion geschlafen und der Kopf auf den falschen Reglern abgelegt. Eine solch brutale Platte braucht einen brutalen Sound, aber dieser war ihr leider nicht vergönnt. Oder ist dies auch wieder bewusste Provokation? Provokant sind in jedem Fall die Vocals, die mal verzerrt, mal verfremdet und mal gebrüllt werden. Die Gitarrenfront bleibt liebend gerne auf einer Tonfolge hängen und bringt den Hörer teilweise zur Verzweiflung. Die Drums pushen jeden Song nach vorne und spielen exakt und tight. Gerne wird man auch mit Keyboards oder einer Flöte in den Wahnsinn getrieben. Die Jungs ziehen wirklich alle Register und bringen mich persönlich auf die Palme.

Ich hoffe, man kann beim Lesen erahnen, das dies kein eigentlicher Verriss von „Blackcrowned Majesty“ sein soll, sondern nur die Untermauerung, dass TRISTWOOD bei mir ihr Ziel erreicht haben. Ich kann mir das nicht ein zweites Mal anhören, aber das wird bei anderen Käuferschichten ganz anders aussehen. Musikalisch und technisch ist alles im grünen Bereich, und es bietet sich keine Angriffsfläche, aber das kann mich zu keinem anderen Ergebnis bringen. Ich finde die Scheibe nicht hörbar und verweise auf mein obiges Gesamtergebnis. Allen Anderen, die sich bei meinen Kritikpunkten angesprochen fühlen und eine solche Mischung mit Nichtwohlfühlfaktor interessant finden, rate ich, das Werk anzutesten. Ich verlasse dieses Review mit einem verwunderten Kopfschütteln.

 

Blackcrowned Majesty


Cover - Blackcrowned Majesty Band:

TRISTWOOD


Genre: Death Metal
Tracks: 8
Länge: 38:4 (CD)
Label: Eigenproduktion
Vertrieb: Bandcamp