Review:

Shatter

(Triptykon)

Nachdem die reformierten CELTIC FROST nach nur einem Album aufgrund interner Querelen urplötzlich wieder das Handtuch warfen, erschien deren Frontmann Tom Warrior in diesem Frühjahr mit TRIPTYKON und einem überragenden Düsterwerk („Eparistera Daimones“) auf der Bildfläche, das die Erwartungen an die „neuen CELTIC FROST“ mehr als nur erfüllte, sondern in allen Belangen übertraf. Und nach nur etwa einem halben Jahr steht nun schon die zweite Veröffentlichung der Band an, die neben ein paar Überbleibseln der Album-Sessions noch zwei Live-Coverversionen bietet, die im April auf dem „Roadburn“-Festival in Holland mitgeschnitten wurden. „Circle Of The Tyrants“ und das von DARKTHRONEs Nocturno Culto gesungene „Dethroned Emperor“ (geilo!) sind in diesem Fall aber nur sehr gute Bonüsse, die die drei neu veröffentlichten TRIPTYKON-Stücke auf dieser EP nur noch weiter aufwerten. Der Titelsong besticht durch seinen mörderischen, doomigen Groove sowie weiblichen Gastgesang und tritt alles, was unter dem Begriff „Gothic“ so durch die Lande zieht, mit Anlauf in den Staub. Der überlange Lavastrom „I Am The Twilight“ weicht ebenfalls keine Sekunde von der Linie des Albums ab, und man merkt den Stücken die Zugehörigkeit zum Material von „Eparistera Daimones“ deutlich an, während das instrumentale, neu gemixte und gemasterte „Crucifixius“ eher eine Art Outro darstellt, das aber atmosphärisch gut zu TRIPTYKON passt. Musikalisch gibt es also erwartungsgemäß rein gar nichts auszusetzen; „Shatter“ ist ein weiteres Indiz dafür, dass hier eine absolute Macht am Werk ist und hätte von dieser Seite locker den „Tipp“ verdient, wäre da nur nicht der etwas erhöhte Preis von gut zehn Euro, der dem Kapitel „EP“ leider auch hier einen kleinen Beigeschmack verleiht. Absolute Fans müssen natürlich zugreifen, aber als preiswertere Single wäre „Shatter“ ein echter Killer gewesen.

Shatter


Cover - Shatter Band:

Triptykon


Genre: Black Metal
Tracks: 5
Länge: 27:47 (EP)
Label: Century Media
Vertrieb: EMI