Review:

Seven Dimensions

(TRAGEDIAN)

Wir schreiben das Jahr 2021...oder doch nicht? Die Multikulti-Formation TRAGEDIAN, mit Hauptsitz in Hamburg, beamt uns direkt in das Italien der späten 90er und frühen 2000er, als uns Labels wie Underground Symphony oder Scarlet mit Myriaden an melodischen Keyboard-lastigen Speed-Bands beglückten oder auch in den Wahnsinn trieben – je nach persönlichem Gusto. Ich war und bin ein bekennender Fan nicht nur der Genre-Primi wie LABYRINTH oder RHAPSODY, sondern liebe auch die zweite Reihe mit Acts wie SHADOWS OF STEEL, PROJECTO oder ARTHEMIS. Und gerade an den etwas härteren Formationen wie eben PROJECTO orientiert sich der Sound von TRAGEDIAN. Viel Melodie, noch mehr Doublebass, leicht knödelige High-Pitched-Vocals von Neu-Sänger Joan Pabón und trotz allem ein verhältnismäßig harsches Gitarrenbrett von Bandleader Gabriele Palermo.

Auf „Seven Dimensions“ geben sich mit Wade Black, Jules Down und Ex-SAVATAGE Goldkehlchen Zak Stevens auch einige Gastvokalisten die Klinke in die Hand. Gerade Stevens glänzt beim ruhigen „Forces Of Light“. Er ist nach wie vor einfach ein Weltklassesänger. Der hauptamtliche venezolanische Frontmann Joan Pabón gefällt mir am besten, als er im ebenfalls eher ruhigen und neu aufgenommen „Forever“ auf Spanisch singen darf. Da wirkt er gleich sicherer.

Ansonsten regiert Freund Bleifuß, und TRAGEDIAN geben tüchtig Stoff. Songs wie „Rising Rage“, „Darkest Of My Days“ oder „The Journey” machen einfach Laune. Mein persönlicher Favorit ist die von einem cheesigen Key-Riff eingeleitete Uptempo-Nummer „Enlightened“. Das erinnert einfach an gute Zeiten und sorgt in diesen Tagen gleich für bessere Stimmung.

„Seven Dimensions“ ist ein herrlich anachronistisches Euro Power/Speed-Album, welches zwar irgendwie aus der Zeit gefallen wirkt, aber genau deshalb auch seine Daseinsberechtigung hat.

 

Seven Dimensions


Cover - Seven Dimensions Band:

TRAGEDIAN


Genre: Power Metal
Tracks: 14
Länge: 64:2 (CD)
Label: Pride & Joy Music
Vertrieb: Soulfood