Review:

(IV)

(Toundra)

TIPP

Es gibt und gab immer Bands in Rock und Metalbereichen, die sich komplett ohne Sänger versuchen und ausschließlich Instrumentales von sich geben. Das kann natürlich danebengehen und in gähnender Langeweile enden, da vielen Bands ohne Sänger der rote Faden zu fehlen scheint. Oder es funktioniert so prächtig wie bei den spanischen TOUNDRA, die sich seit 2008 dem instrumentalen Post-Rock verschrieben haben.

Mit (IV) ist nun der Herren viertes Album veröffentlicht. Wie auch schon bei den Vorgängern erzählen TOUNDRA uns auch hier mit ihrem Album eine Geschichte und nehmen uns mit auf eine knapp fünfzigminütige Reise. Was mit leisem Vogelgezwitscher beginnt, zwischendurch ziemlich rasant wird, abflaut, aufdröhnt und durch eine wahnsinnig durchdachte Instrumentierung glänzt, ist der Spanier Interpretation von der Flucht zweier Füchse (fr. „Kitsune“) aus ihrem brennenden Wald. Ein spannendes Thema, das TOUNDRA perfekt vertont haben: Da gibt es zum einen spannende, treibende Stücke, wie den genialen Opener „Strelka“ und dröhnendes Ambient („Lluvia“ – sp. „Regen“). Steel-Wings und Bläser, sowie eine leicht positive Stimmung heben „Viesca“heraus. Erhabene Melodien und ein leicht orientalischer Touch gegen Ende lassen „Kitsune“ schnell neben dem Opener zum Höhepunkt der Scheibe aufsteigen. Hier ist die Atmosphäre am dichtesten, alles passt. Das leichte (ich scheue mich „Interlude“ zu sagen) „MRWING“ und das progressiv ausufernde „Oro Rojo“ liefern dem Ganzen einen schönen Ausklang. So viel Gefühl, so viel musikalisches Können und so viel Abwechslung liefern TOUNDRA mit „(IV)“, dass es einfach atemberaubend ist! Eine wunderschöne Melodie kettet sich an die nächste, obgleich des sachten Tempos hat man hier jede Menge Gitarre und Schlagzeug (!), ein treibendes Dröhnen und eine hervorgende Soundqualität.

Bei TOUNDRA kann man sich zurücklehnen und entspannen, sobald dass die CD vorbei ist wird einem bewusst, dass man tatsächlich einem rein Instrumentalen Album gelauscht hat, ohne auch nur ein Fünkchen Langeweile zu verspüren. Wie auch schon (III) eine Wahnsinns-Leistung, wenn auch ein Bisschen weniger düster. Für Fans von TIDES FROM NEBULA, MAYBESHEWILL oder MONO.

(IV)


Cover - (IV) Band:

Toundra


Genre: Alternative
Tracks: 08
Länge: 51:22 (CD)
Label: Superball Music
Vertrieb: Universal