Die Erzählung ist kurz und nicht ohne romantische Verklärtheit. Drei junge Musiker suchen und finden sich über die gemeinsame Vision, Musik zu machen. Das sind TORUS, die sich mit ihrem selbst betitelten Debüt heuer der Konkurrenz stellen. Ein Album über das Erwachsenwerden, über frisch gewonnene Erkenntnisse, über Kämpfe und Entwicklungen auch hin zur Band. Was davon ist wirklich relevant für das Album? Die Musiker unterscheiden verschiedene musikalische Vorlieben, und das macht es spannend. So verquirlt dieses frische und lebendige Debüt stimmig unterschiedliche Moves zu einem neuen Ganzen, ohne dabei das Rad neu zu erfinden oder als Sensation abgefeiert zu werden. Nein, es bleibt schon eher simple Rockmusik ohne Feenstaub und Stadion-Ambitionen.
Eine Stoner erprobte Fuzz-Gitarre flankiert den Opener "Avalanche", der sich trotz heavy Beginn als eine locker-flockige Rocknummer präsentiert. "Into The Clear" punktet wieder mit seinem groovigen Gitarrensound, der einfach ansteckend cool ist, wobei der Song etwas eindimensional bleibt, quasi als Hauptzutat das sechsaitige Instrument im Lampenlicht steht. "When It Comes" macht uns dann ein wenig die Brit Pop-Legende OASIS. Da TORUS auch aus England kommen, kann ich diesen Einfluss durchaus nachvollziehen. Der Song hat nicht ganz die Melodie-Tiefe, die ein Noel Gallagher eingewebt hätte, aber Kraft und eine sperrige Energie, die Spaß macht. Generell ist Sänger Alfie Glass' zum Teil nölige Art zu Singen der eines Liam Gallagher nicht unähnlich.
TORUS Debütalbum ist eine packende, ambivalente und trotzdem nachvollziehbare und gebundene Angelegenheit. Das Trio bietet groovigen Rock an, der in Teilen Stoner-, Punk- und Alternative Rock sowie eine Brise Brit Pop vereint und damit luftig leicht, und direkt unterhält. Applaus nach Milton Keynes im schönen England.