Review:

Tormentation

(Torment)

Ich kann mich noch prima dran erinnern, an diese lustige Single mit dem potenten Jörni hinter einer unschuldigen Kuh. Der motivierte Blick des benieteten Herren ließ auf anstehende Kopulationshandlungen schließen. Ich weiß nicht, was der Kollege damals (1987) mit der Kuh gemacht hat. Aber die Musik auf diesem Stück Vinyl ähnelte bereits dem, was auf "Tormentation" heutzutage noch zu hören ist. Nur, dass der flotte Hamburger Dreier seinen herrlich old-schooligen Thrash den moderneren Gegebenheiten ein wenig angepaßt hat. Will sagen: Der Sound ist besser geworden, die Songs irgendwie professioneller - vielleicht passt erwachsener ganz gut. Obwohl: Wer die Band sieht - und dazu besteht in letzter Zeit häufiger als früher mal die Gelegenheit - der wird genau das bezweifeln. Nun gut. Der Opener "New World Terror" bestätigt das angewachsene Kulturpotenital und rock-thrasht as Jörn früher Muh-Kuhs bürstete. Die Jungs sorgen natürlich nicht für den ultimativen Kick in Sachen Frickeligkeit, sie erfinden auch keinen Stilrichtung neu oder sonstwas. Hier gibt’s Wein, Weib und Gesang, Rödel-Punk-Mötörhead-Thrash erster Kajüte, voll in die Fresse. TORMENT biedern sich weder dem Mainstream an, noch sonst irgendwem, ziehen ihr Ding durch, viellleicht mit einem Augenzwinkern, auf jeden Fall aber mit Herz und dem nötigen Aggro-Faktor (und mit Gästin Sabina C. beim Girlschool-Klassiker "Please Don’t Touch") . 17 Titel brezeln die drei Mann mit viel Herz, eigenem Humor und einigem Verstand in die Hörlappen der Rezipientenschaft. Und wem das nicht genügt, der kaufe sich die Limited-Edition zum 20sten Geburtstag mit noch mal 18 Stücken (Demos, neue Songs, Live-Stücke und vieles mehr). In diesem Sinne: Lang leben die "Heavy Metal Hooligans".

Tormentation


Cover - Tormentation Band:

Torment


Genre: Thrash Metal
Tracks: 17
Länge: 58:1 (CD)
Label: Remedy Records
Vertrieb: Soulfood