Review:

Mirror Of Creation 2-Genesis II

(Tomorrows Eve)

Ich kann die Begeisterung, die unsere ehemalige Mitarbeiterin Cora für den Vorgänger dieses Albums übrig hatte, durchaus nachvollziehen, auch wenn mich "Mirror Of Creation 2-Genesis II" (einmal auf "Teil 2" hinzuweisen hätte genügt!) nicht ganz so sehr aus den Latschen haut wie der erste Teil die Dame des Hauses. Seit der Veröffentlichung des Vorgängers vor vier Jahren sind gleich drei Leute in der Band ersetzt worden, darunter auch Sänger Peter Webel, dessen Job nun Martin LeMar übernommen hat. TOMORROWS EVE orientieren sich anscheinend nicht nur in Sachen "Konzeptwerke mit Fortsetzung" an QUEENSRYCHE, sondern auch musikalisch kann man einige Parallelen ziehen. Die vertrackten, bisweilen leicht bombastischen und hymnischen Songs erinnern stark an das "Operation Mindcrime"-Gesamtwerk, wobei man qualitativ durchaus an dessen längst nicht so starken zweiten Teil anknüpfen kann. Auch gesanglich ist hier alles im grünen Bereich, denn Neuzugang Martin klingt in etwa wie eine rauere, "dreckigere" Variante von Geoff Tate und drückt den zwölf Kompositionen seinen eigenen Stempel auf. Nur leider halten nicht alle Stücke das hohe Level des erstklassigen Openers "Amnesia", des epischen "Not From This World" oder des melodischen Stampfers "Distant Murmurs", wobei "Mirror Of Creation 2-Genesis II" jedoch am Besten als Gesamtwerk und am Stück genossen funktioniert, was einige schwächere Kompositionen ein wenig auffängt. Insgesamt kann man die zwar wirklich gute, aber nicht überragende Scheibe allen Fans bekannter Prog-Größen wie DREAM THEATER, FATES WARNING und natürlich QUEENSRYCHE zumindest problemlos zum Antesten empfehlen. Herb enttäuscht dürfte aus dieser Zielgruppe niemand sein.

Mirror Of Creation 2-Genesis II


Cover - Mirror Of Creation 2-Genesis II Band:

Tomorrows Eve


Genre: Progressive
Tracks: 12
Länge: 68:48 (CD)
Label: Lion Music
Vertrieb: Lion Music