Review:

Thousand Men Strong

(Tokyo Blade)

„Night of The Blade“ 1984, was habe ich diese Scheibe geliebt, und immer noch wenn ich sie auf, bzw. einlege steigt mein Puls.

Natürlich war ich angetrieben von der Hoffnung 2011 würden TOKYO BLADE bei ihrem Comeback noch mal diese Gefühle in mir wecken, doch leider vergebens. Nein "Thousand Men Strong" ist nicht "Night of the Blade" und auch nicht nahe dran. Erstes "Hinderniss" ist der neue Sänger, Nicolaj Ruhnow (DOMAIN), der keinerlei Ähnlichkeiten mit der melodiösen/melancholischen Stimme von Vic James Wright hat, sondern eher old school, Power Metal like daher klingt. Und auch die Songs, kommen hart, ja härter als 84, aber auch etwas hüftsteif aus den Boxen. Dabei sind Gott sei Dank die typischen Gitarrenläufe mit an Bord, Garant hierbei sind die original Seitenhexer Andy Bolten und John Wiggins. TOKYO BLADE 2011 ist heavy, roh und irgendwie auch konservativ. Am Sound gibt es nix zu meckern, saß doch mit Chris Tsangaridis (JUDAS PRIEST, THIN LIZZY, Y&T) eine Legende an den Reglern.

Klang früher TOKYO BLADE teilweise nach frühen DEF LEPPARD („High n’ Dry“) so finde ich jetzt eher IRON MAIDEN in der Nachbarschaft. Am besten gefällt mir noch das mit tollen Mittelteil versehne "Forged in Hell Fire" oder zu Beginn das mächtige "Black Abyss". "Thousand Men Strong", knallt und schiebt sich nach vorne mit einem mächtigen Groove, nur fehlt mir das "besondere" Etwas welches "Night of the Blade" ausgezeichnet hat. Vielleicht war es 1984 einfach die richtige Platte zur richtigen Zeit. Schmerzlich wird es, als Track Nr.10, der Titelsong von "Night of the Blade" neu aufgenommen erklingt und der Kontrast TOKYO BLADE 1984 zu 2011 in Stein gemeißelt wird. Ich schäme mich meiner Tränen nicht bei dieser "Gehörfeige".

Aber ich bin vorbelastet und irgendwie auch befangen, da ich eine Vorstellung hatte, die sich nicht erfüllte. Vielleicht wollten TOKYO BLADE auch gar nicht versuchen, Vergangenes neu aufleben zu lassen, sondern neue Wege gehen. Das ist gelungen. Denn wer unvoreingenommen an die Scheibe heran geht, bekommt klassischen Metal, in einem tollen Sound. Nicht mehr aber auch nicht weniger.

Thousand Men Strong


Cover - Thousand Men Strong Band:

Tokyo Blade


Genre: Metal
Tracks: 10
Länge: 46:16 (CD)
Label: Fastball
Vertrieb: Sony