Review:

A Deeper Kind Of Slumber

(Tiamat)

Die Metal-Welt wartete 1997 auf Wildhoney Nr. 2, den Nachfolger des unerwartet erfolgreichen Vorgängeralbums, und heraus kam "A Deeper Kind Of Slumber". Der frühere Bassist Johnny Hagel, Songwriter der Wildhoney-Hits "Gaia" und "The Ar" hatte vor diesen Aufnahmen TIAMAT in Richtung SUNDOWN verlassen(heute ist er bei LITHIUM), zurück blieben Johann Edlund und Drummer Lars Sköld. Für das Studio verstärkten sie sich um Ex-In Flames, Ex-Cemetary-Gitarrist Anders Iwers am Bass und Thomas Petersson an der Gitarre, entstanden ist dieses Album aber der Überlieferung nach als Alleingang von Johann Edlund. Und vor allem: gänzlich unerwartet, in keine Schublade zu stecken und ganz anders. Vom Death Metal ist nichts übrig geblieben, Johann Edlund singt in "normaler" Tonhöhe, die Single "Cold Seed" ist sogar sehr rockig ausgefallen. Und von da an ist dieses Album ein sehr unberechenbarer Trip, "inject us out of here" (letzte Zeile von "Cold Seed"). Jetzt kann man nur noch aussteigen oder sitzen bleiben. Keyboardmelodie und ewig gleicher Bass ziehen einen hypnotisch immer tiefer in die Hommage an den mexikanischen Pilz "Teonanacatl" rein, "Trillion Cillion Centipodes" und "The Desolate One" spielen mit Trip-Hop - und im Text dazu macht sich Edlund auch noch darüber lustig. Einige Texte von "adkos" beschäftigen sich mit bewusstseinserweiternden Substanzen, musikalisch schlägt ab "Only..." eine deutliche PINK FLOYD-Vorliebe zu. Die Frage, ob man sich "A Deeper Kind Of Slumber" überhaupt anhören kann ergibt sich aus der Quersumme aus Tagesform, Alleinsein-Faktor, chemischen Zusatzstoffen und persönlicher Depressionsneigung abzüglich Umgebungstemperatur und dem "True Death Metal"-Faktor. Oder einfacher: Keine Platte für jeden und auch nicht für jede Gelegenheit.

A Deeper Kind Of Slumber


Cover - A Deeper Kind Of Slumber Band:

Tiamat


Genre: Alternative
Tracks: 13
Länge: 60:3 (CD)
Label: Century Media
Vertrieb: SPV