Review:

Thurm

(Thurm)

Hinter THURM stecken Leute von u.a. ANTEATER und AMBER, die sich mit THURM ein neues Betätigungsfeld gesucht haben. Hardcore Kids entdecken den Black Metal für sich, so wirkt "Thurm" zu Beginn. Da wird gleich in die Vollen gegangen. THURM ziehen alle Register des Genres und hassbolzen sich relativ Melodiefrei durch die Songs. Das Ganze gleitet dank der Routine der Beteiligten nie in stumpfes Geholze hat, sondern hat durchaus Groove und ganz viel Charme. Neben dem extrem bösartigem Gesang überzeugt die an Wahnsinn grenzende Schlagzeugarbeit auf ganzer Linie: unfassbar, was dem Kit hier angetan wird. Dabei bleiben Shouter und Schlagwerker jederzeit songdienlich. Gleiches gilt für die wunderbar schrammelnden Gitarren, die gerne mal in Raserei verfallen, um dann im nächsten Moment den Groove zu entdecken. Klingt jetzt alles noch nicht so richtig spannend - beim Songwriting und der Atmosphäre punkten und überzeugen THURM endgültig. Sei es das fast schon melancholische "Modern Slavery Exists" oder das in seiner Wut furios-wunderschöne "Children Of Darkness", THURM wissen, wie Black Metal-Songs geschrieben sein müssen. So bleibt der Hörer beim Album und nimmt das gnadenlose Inferno dankbar hin. Natürlich wäre stellenweise etwas mehr Abwechslung als Entlastung von der Sound-Attacke willkommen, andererseits wäre die Durschlagskraft von "Thurm" dann geringer. Beim Rausschmeißer immerhin zeigen die Herren und Damen, dass sie auch bösartig-schleppende Songs schreiben können. Der Hörer bleibt, umgehauen von sieben Black Metal-Songs, zerstört zurück und stellt fest, dass Black Metal keine Frage der Optik, sondern der Einstellung ist. 

 

Thurm


Cover - Thurm Band:

Thurm


Genre: Black Metal
Tracks: 7
Länge: 33:9 (LP)
Label: Narshardaa Records
Vertrieb: Narshardaa Records