Review:

Thunderstone

(Thunderstone)

Was da so fett aus den Boxen rauskommt hört sich irgendwie verdammt nach Stratovarius an - ist es aber nicht! Trotzdem kommt die Scheibe nicht wie zufällig aus Finnland. Thunderstone sind doch tatsächlich im Umfeld der bekannten Skandinavier anzusiedeln. Schon der schnelle Opener "Let The Demons Free" zeigt auf in welche Richtung es geht: Traditioneller Power Metal der melodiösen Sorte, versetzt mit schnellen Soli und Keyboards. Die darauffolgende gekonnten Uptempo-Nummern "Virus" (erste Single) und das arg durch Stratovarius inspirierte, exzellente "Me, My Enemy" sind mit dem gleichen Dampfhammer geschmiedet. Das dazwischen liegende "World’s Cry" mit seinen Anleihen aus den ´80ern nimmt gekonnt etwas das Tempo raus. Auch das achteinhalbminütige episch angehauchte "Will To Power" besticht (wie das ganze Album) durch seine bombastische Produktion und den feinen Arrangements. Mit "Weak" folgt dann eine etwas schwächere Ballade und auch die nachfolgenden Songs halten nicht immer ganz die Klasse des ersten Songs. Herauszuheben sind da indes noch der Kracher "Like Father, Like Son" und die das Album abschließende hochklassige Ballade "Spread Your Wings". Ein Ausfall ist auf dem Teil aber definitiv nicht zu finden. Auch wenn Thunderstone mittlerweile eine richtige Band sind, hat das Ganze als eine Projekt von Gitarrist Nino Laurenne begonnen; demzufolge gab es auch hochkarätige Unterstützung aus dem finnischen Umfeld: Janne Wirman (Children Of Bodom) steuerte teilweise die Keyboards bei und auch Stratovarius Master-Gitarrist Timo Tolkki spielte einige Gitarrenparts für "Like Father, Like Son" ein. Mittlerweile steht das Line-Up - neben Nino noch Kari Tornack an den Keyboards, Titus Hjelm am Bass und Schlagzeuger Mirka Rantanen. Vervollständigt wird die Band durch Sänger Rasi Rantanen der eine fantastische Stimme mit hohen Wiedererkennungswert mitbringt; und er gibt nicht von ungefähr u.a. Michael Kiske, TNT und Queensryche als seine Faves an. Leider fehlt auf der Promo-CD die Coverversion des Iron Maiden-Klassikers "Wasted Years" (deswegen kein Kommentar). Auch hat man läuten hören, dass auf der für den japanischen Markt bestimmten CD eine Coverversion des Judas Priest/Joan Baez Stückes "Diamonds And Rust" enthalten sein wird - schade, das man solche Perlen den europäischen Fans vorenthält. Allerdings müssen sich Gitarrist Nino und seine Mannen von Thunderstone doch noch etwas von ihren Freunden musikalisch lösen. Wenn sie noch ein Stück mehr Eigenständigkeit in ihre Songs packen, könnten sie tatsächlich in die Sphären ihrer Vorbilder vorstoßen. Vor Jahren galten ja auch Bands wie Stratovarius oder Sonata Arctica mal als Helloween-Kopien, davon ist heute auch nicht mehr die Rede. Wenn man sich den Qualitätsstandard der einzelnen auf dem Debüt der Band enthaltenen Songs und die technischen Fertigkeiten der Musiker vor Augen führt, sollte das problemlos gelingen. Solange ist das Teil vor allem für all jene von Interesse, welche mal wieder eine solide Scheibe voller Power im Stile oben genannter Bands durch die Boxen rauschen lassen wollen.

Thunderstone


Cover - Thunderstone Band:

Thunderstone


Genre: Power Metal
Tracks: 10
Länge: 49:29 (CD)
Label: Nuclear Blast
Vertrieb: Nuclear Blast