Review:

Heat Wave

(THUNDERMOTHER)

Was die bösen Jungs können, das können die garstigen Mütter von THUNDERMOTHER erst recht! Das sagten sich 2010 vier umtriebige Damen und gründeten eine Band, die AC/DC, MOTÖRHEAD, KISS und Konsorten das Rock ´n´Rollen aus Sicht einer Frau näher bringen wollten. Und das klappt bis ins Jahr 2020 hinein, denn mit „Heat Wave“ bleibt der Vierer den Wurzeln treu. Von knallhartem Rock bis zur radiotauglichen Ballade ist die Bandbreite zwar groß, aber bleibt immer bei den Roots des Rocks. Frontfrau Guernica Mancini bereichert die Band seit 2017 mit ihrem eindrucksvollen Organ und steigert den Wiedererkennungswert der Band enorm.

Besonders bei der Ballade „Sleep“ stellt die Frontfrau unter Beweis, dass Madame auch radiofreundliche Klänge auf dem Kasten hat. Aber klar, der Fokus liegt auf „Heat Wave“ auf kernigem Rock, der gerne auch mal Zitate von den Größen des Genres geschickt verarbeitet. Bei „Free Ourselves“ wurde in jedem Fall am gleichen Tag mindestens einmal „Thunderstruck“ von AC/DC inhaliert und im Anfang des Songs frei interpretiert. Der Anfangssong „Loud And Alive“ zeigt zu Beginn gleich die Marschrichtung und steigert sich in einen wahren Refrain-Orkan, der live die Massen in Wallung bringen wird. So muss das sein, und so ist das gut!

Was soll man sagen? Wir haben hier alles, was eine gute Heavy Rock-Platte ausmacht. Treibende Gitarren, einen dominanten Bass, ein druckvolles Schlagzeug und eine Sängerin, die ihren Job von der Pike auf gelernt hat und den Rock ´n´Roll lebt. Natürlich wurde für ein solches Album ein Top-Produzent an Bord geholt. Kein geringerer als Soren Andersen, der sich seine Sporen bei Dave Mustaine, Mike Tramp usw. verdient hat, konnte hinter den Reglern verpflichtet werden und sorgt für einen rohen, aber immer druckvollen Sound. Hier wurde nichts glattgebügelt, und man kann den Schweiß bei den Aufnahmen beinahe riechen.

Kurz gesagt hat THUNDERMOTHER mit „Heat Wave“ ein ehrliches und überzeugendes Album abgeliefert, das einfach nur Spaß macht. Wer echten und kompromisslosen Hardrock liebt, der wird THUNDERMOTHER eh kennen oder mit diesem vierten Album lieben lernen. Lemmy würde das Album abnicken, und dies sollte Euch zum Kauf animieren. Rock´n´Roll will never die!

 

Heat Wave


Cover - Heat Wave Band:

THUNDERMOTHER


Genre: Hard Rock
Tracks: 13
Länge: 49:19 (CD)
Label: AFM Records
Vertrieb: Soulfood