Review:

"The Thrill Of It All" & "GTGA" & "SATS"(Vinyl)

(Thunder)

Das machen BMG wirklich schön. Die Re-Releases passen von der Farbauswahl des Vinyl wunderbar zu den Artworks. Und auch der Klang der Platten ist gerade bei den THUNDER-Veröffentlichungen wunderbar kraftvoll und transparent. Wenn ich bei dieser zweiten "Rutsche" an THUNDER Re-Releases etwas auszusetzen habe, dann sind es die zuweilen etwas unscharfen, bei "Shooting At The Sun" gar pixeligen Artworks. Hierbei muss man aber wissen, dass dieses Mal alle drei Alben das erste Mal in diesem Format zu bekommen sind und somit ein Skalieren der Original-Artworks nötig war. Alle drei kommen als Doppel-Alben mit mehr oder weniger interessanten Bonus Live Songs dazu.

THUNDER gehören nach BAD COMPANY und den alten WHITESNAKE zu den neuen Fackelträgern des Britischen Hard Rocks. Dass dieses Genre nicht mehr den Stellenwert von 1970 bzw. 1980 hat, ist jetzt kein Geheimnis und erklärt den etwas geringeren Status der Band. Inhaltlich und handwerklich gehören THUNDER aber ohne Frage mit zur besten Hard Rock Kombo auf dem blauen Planeten.

BMG veröffentlicht chronologisch nun, nach den ersten dreien, Album 4, 5 und 6.

"The Thrill Of It All" (1996) punktet mit einem spaßigen Artwork, ist aber wohl das schwächste Werk des Trios. Wobei (siehe oben), das ist Jammern auf ganz hohem Niveau. Große Songs, die über den erwartbaren Durchschnitt kommen, sind selten. Die funkig-bluesige Atmosphäre, die das Kollektiv hier anbietet, indes macht Spaß. Und Danny Bowes zeigt bei Nummern wie "Living for Today", der gefühlvollen Ballade "Love Worth Dying For" und bei dem funkigen "Hotter Than the Sun", dass er mit zu den besten Hard Rock-Sängern des Genres gehört.

"Giving The Game Away" (1999) ist die schönste im Trio. Auch wenn das Artwork so gar nicht nach Hard Rock ausschauen möchte. Das grüne und sonnengelbe Vinyl passt wie Hase zu Möhrchen zum visuellen Erscheinungsbild. Und musikalisch ist hier viel Akkustikgitarre im Programm - was THUNDER wunderbar zu Gesicht steht und die Band mal von einer besinnlicheren Seite zeigt. Weniger Härte, aber dennoch bleibt der Groove erhalten, auch wenn er hier durchaus hin und wieder klingende Romantik und Melancholie im Blick in sich trägt.

"Shooting At The Sun" (2003) setzt dann den Deckel auf den Kessel und baut wieder Druck auf. Dieser Longplayer strahlt Selbsbewusstsein aus und hat ohne Frage die dicksten Eier im Trio. Album Nummer sechs gehört mit zum besten Werk der Briten. Wer bei dem wuchtigen, fast schon epischen Opener "Loser" nicht Gänsehaut bekommt, hat mit Rockmusik nichts am Hut. Hier gibt es keine Ausfälle zu vermelden. "Shooting At The Sun" wird von einer ansteckenden Breitbeinigkeit, fröhlichen Verspieltheit und Energie gebunden, dass es eine Freude ist. Da macht es auch nichts, dass das Artwork am schlechtesten ins Vinyl-Format transformiert worden ist und zuweilen pixelig und gerastert ausschaut.

Und was ich in der Regel immer bei THUNDER dazu texten muss: Wenn die Band auf Tour ist (ich hoffe, dass Danny sich bald erholt), geht hin!!! Diese wunderbare, traditionelle und trotzdem originelle Hard Rock-Band muss man live gesehen haben

 

 

"The Thrill Of It All" & "GTGA" & "SATS"(Vinyl)


Cover - "The Thrill Of It All" & "GTGA" & "SATS"(Vinyl) Band:

Thunder


Genre: Hard Rock
Tracks: 15/15/15
Länge: 190:0 (2-LP)
Label: BMG
Vertrieb: Warner