Review:

Electric Puppetry

(The Wirepushers)

Sascha Paeth dürfte dem einschlägigen Rock- und Metalfan vor allem als Gitarrist der 90er-Überflieger Band HEAVEN’S GATE bekannt sein – und natürlich als Produzent von Acts wie zum Beispiel EDGUY, KAMELOT, RHAPSODY OF FIRE oder EPICA. Mit THE WIREPUSHERS hat Paeth jetzt laut eigener Aussage eine Band am Start, mit welcher er seine über Jahre angefallen Songideen verwirklicht. Dabei geht es musikalisch definitiv in eine andere Richtung als seine Produzentenkarriere vermuten lässt. Alternative Rock mit Fun-Punk-Flair, live eingespielt, eher angeraut als glatt und alles ohne Bombast (sprich Keyboards und Orchester) – mal Indie („Any Minute“), mal leichter Funkeinschlag („All Is Good“), mal fast eingängiger Pop („Minimal“) – abwechslungsreich ist das allemal. Gesanglich bewegt sich der englische Sänger Paul Kettley zwischen vorlauter Rotzigkeit und Classic Rock Organ, textlich ist Augenzwinkern angesagt. Und auch instrumental ist handwerklich alles im grünen Bereich - Paeth an der Gitarre eh‘, Bassist Arne Wiegnad (SANTIANO) und Schlagzeuger Robert Hunecke (AVANTASIA, dort allerdings am Bass tätig) passen da auch. Die Songs gehen dabei ins Ohr und machen Laune; kann man sich sofort im Pup oder fetzigen Biergarten für einen schönen, rockenden Abend vorstellen. Highlights sicher der gitarrendominierte und cool groovende Opener „The Escapader“, der flott rockende Spaßmacher „Finest Girl“ oder das munter gespielte SMALL FACES Cover „Tin Soldier“. Allerdings treffen nicht Kompositionen so auf den Punkt, auch weisen manch eingängige Parts und Refrains eine nicht ausreichende Halbwertszeit auf. Für Alternative Rock-Freunde eine durchaus interessante Mischung, welche aber den letzten Tick doch etwas missen läßt.

Electric Puppetry


Cover - Electric Puppetry Band:

The Wirepushers


Genre: Alternative
Tracks: 13
Länge: 55:38 (CD)
Label: United Producers Records
Vertrieb: Soulfood