Mit ihrem zweiten Album „Rakash“ lassen es THE VOID’S LAST STAND schon etwas eingängiger zugehen als auf den beiden überlangen Werken ihres Debüts. Wobei „eingängig“ in diesem Zusammenhang sicher das falsche Wort ist. Denn noch immer stehen THE VOID’S LAST STAND für einen progressiven Stilmix der sich jeglicher Schublade entzieht. Die Aachener Band setzt auf unterschiedliche Tempi und vertrackte Wechsel – Prog-Rock, Jazz, Fusion, Punk, Wave, Blues, Funk, Artrock - versehen mit einem gehörigen, aber modernen 70er-Touch und definitiv das Gegenteil von glatt. Den Gesang von Jonas Wingens kann man weiterhin als äußerst gewöhnungsbedürftig bezeichnen. Mit Tonlagen und Gesangslinien in unterschiedlichste Weise agiert er als Teil des Ganzen, einen disharmonische Eindruck durchaus gewollt. Es sind meines Erachtens die instrumentalen Passagen auf „Rakash”, welche die Stärke des Quartetts bündeln, dabei ist man sicherlich Gitarren dominiert. Das etwas lockere “Cut Open Feet” und das 10-minütige Instrumentalstück „Land(e)scapes And The Beauty Of Number 64” seien da mal genannt. Wer aber bei THE VOID’S LAST STAND tief einsteigen will, der darf sich gleich den über 16-minütige Opener „Mother Sun And The Other Son (Part III) – The Syrian Goddess“ einführen, welcher die Brücke zum Vorgängerwerk schlägt und dementsprechend ambitioniert, rau und verquer daherkommt. Musikalisch textlich muss man bei ZAPPA anfangen und weiter gehen, um mit THE VOID’S LAST STAND warm zu werden. Es gilt was beim Debüt galt – dissonanter Prog für Spezialisten, rein gar nichts für Nebenbei. „Rakash“ hat Anspruch und holt weit aus. „Rakash“ war sicher nicht das letzte was THE VOID’S LAST STAND seiner Gemeinde vorsetzt.

Rakash


Cover - Rakash Band:

The Void’s Last Stand


Genre: Progressive
Tracks: 7
Länge: 56:53 (CD)
Label: Long Hair Music
Vertrieb: -