Review:

State Of Discontent

(The Unseen)

Mit THE UNSEEN ist Tim Armstrongs Hellcat-Label mal wieder ein dicker Fisch ins Netz gegangen. Die Bostoner sind beileibe keine Unbekannten mehr, haben bereits vier Alben und diverse EPs und Splits hinter sich und eröffneten alleine im Jahr 2004 für so namhafte Bands wie SICK OF IT ALL, AGNOSTIC FRONT und HATEBREED. Produziert hat ihr fünftes Werk kein Geringerer als Ken Casey von den DROPKICK MURPHYS, gemischt hat Brett Gurewitz und Tim Armstrongs Band-Kollege Lars Frederiksen steuerte zu einem Track Vocals sowie diverse Backing Vocals bei. Bei so viel Namedropping drängt sich die Vermutung auf, dass die Band selbst nicht viel zu bieten hat. Aber weit gefehlt - "State Of Discontent" ist ein Street Punk-Kracher, der sich gewaschen hat. Mit ungebremster Energie wird sich durch die 14 Tracks geprügelt und gerockt, einfach, direkt, schnökellos, rotzig, rau und dreckig. Die schnellen Songs, wie beispielsweise der Opener "On The Other Side" oder "The End Is Near" gehen grade auch wegen des aggressiven, keifigen Schreigesangs von Shouter Mark als lupenreiner Hardcore durch, Stücke wie "Scream Out", "Social Damage" oder der melodische und für UNSEEN-Verhältnisse fast schon pop-punkige Ohrwurm - und nebenbei mein Favorit - "You Can Never Go Home" dürften aber auch Fans von ´77er Punkrock vollauf glücklich machen. Grade wegen dieser Vielfalt wird die Scheibe an keiner Scheibe langweilig und ein Sich-Satt-Hören scheint Jahre entfernt. Einzig das wenig originelle "Paint It Black"-Cover hätte man sich lieber für die nächste Tour aufsparen sollen. Da wir schon dabei sind: Wann zur Hölle stehen die Jungs wieder auf Deutschlands Bühnen? Wenn man das Album hört, kann man es kaum noch erwarten...

State Of Discontent


Cover - State Of Discontent Band:

The Unseen


Genre: Punk
Tracks: 14
Länge: 32:4 (CD)
Label: Hellcat
Vertrieb: SPV