TIPP
Hier wird zwar auch mit vielen Samplern und Rhythmen experimentiert aber ohne sich zu sehr den modernen Einflüssen hinzugeben, lediglich als Stilmittel. Auch die dynamische Stimme wird öfter mal verfremdet oder verzerrt, trotz dieser "Spielereien" ergibt sich stets ein stimmiges Klanggebäude mit vielen Einzelheiten, dessen Reize sich erst bei mehrmaligem Hinhören voll entfalten können. Der äußerst charismatische Sänger, Produzent & Gitarrist Jeff Martin hat darüber hinaus eine tolle Art den Hörer zu fesseln obwohl er teilweise recht unterschiedliche Songs interpretieren muß. "Requiem" ist dabei so ein Hammersong mit einem tollen Streicherarrangement aber auch "Dust to Gold" haut einen einfach um. Glatte oder gar simpel/subtile Songs gibt’s hier zwar nicht aber deshalb kommen Melodien und die riffige Gitarrenarbeit nie zu kurz, so daß das ganze nicht zu kopflastig wird.. Mit "Mantara" - eine Art 8-minütiger Ethno-World-Musik Schmerzsinfonie - die mich etwas an die melancholischen düsteren Tracks von THE MISSION oder auch an SISTERS OF MERCY erinnert, schließt ein absolut bemerkenswertes Album, daß sich nach anfänglichen Holpern durch Hirn und Herz hindurchfrißt. (maio)
Auch wenn ich The Tea Party pausenlos mit einer befreundeten, leider noch im Underground dümpelnden Band ähnlichen Namens verwechselte, so bin ich jetzt langsam in der Lage die beiden auseinanderzuhalten. Denn "The Interzone Mantra" ist kein Album, das man so nebenbei bei Kaffeekränzchen hört sondern man sollte ihnen schon ein paar oder paar mehr Hördurchgänge widmen. Denn sonst ist die Gefahr groß, sie als ziemlich unspektakuläre Band des Rockgenres abzustempeln, denn die guten und zum Teil auch manchmal so ein kleines bisschen innovativen Ideen offenbaren sich erst wenn man hinter die meist ziemlich simplen Melodien hört. Das Bild eines indischen Gottes auf dem Cover deutet schon an das auch ein paar orientalisch anmutende Klänge auf dem Album sind, aber keine Angst, die meiste Zeit regiert recht solide Rockmusik die keinem Weh tut und sehr angenehm zu hören ist. Keine gewalttätigen Wutausbrüche, sondern ziemlich gefühlvoller Gesang, schöne Gitarren, solide Drums aber ein sehr ausgereiftes Songwriting, den kanadischen Rockern ist vielleicht kein Geniestreich gelungen, aber ein erwachsenes gutes Album allemal. Und irgendwie höre ich The Tea Party jetzt doch beim kaffeetrinken nebenher, aber in dem Wissen, dass THE TEA PARTY mehr zu bieten hat als sie vielleicht beim ersten Hören offenbaren.
The Interzone Mantras
Band:
The Tea Party
Genre: Rock
Tracks: 13
Länge: 61:12 (CD)
Label: EMI
Vertrieb: EMI