Review:

Strung Up (Re-Release)

(The Sweet)

Als RCA Records 1975 die Doppel-LP „Strung Up“ von SWEET erstmals veröffentlichte, gab es noch nicht den Metal, wie wir ihn heute kennen. Also gehörten die Briten zu den härteren Bands. Vor allem zu den härtesten, die es in die Charts schafften. Und Glam-Rock ist – heute wie damals – ein Vergnügen, das mit ein paar Bier und vielen alten Männern glänzend funktioniert. Dieser neu aufgelegte Doppeldecker enthält  eine LP mit Live-Aufnahmen aus einer 73er-Weihnachts-Show im Londoner Club „The Rainbow“. Die zweite Scheibe lässt Studio-Flair hören: eine Compilation der Hits der Band, darunter mit „I Wanna Be Committed“ ein zur damaligen Zeit ganz neuer Song, der nirgendwo sonst herauskam. Außerdem gibt es den ebenfalls nur hier verwendeten Mix des Chart-Hits „Action“, der ganz ohne das sonst von Single und Album her bekannte Echo auskommt und mit einem abruptem Ende überrascht. Ebenso sind die Live-Mischereien von „Hell Raiser“ und „The Man With The Golden Arm“ nur auf „Strung Up“ erhältlich. Dazu gibt es sieben Bonus-Tracks, von denen „The Lies In Your Eyes“ und „Fever Of Love“ überraschen. Ebenfalls überrascht der gesamte Charakter des Live-Mitschnitts, zumindest dann, wenn man das Original nicht mehr vor Ohren hat (und das dürfte ja vielen so gehen). Denn live klingen die Songs nicht nur schneller, sondern wesentlich weniger „glamig“ als im Studiosound. Sei es, wie es sei: Die 2016er-Version des Klassikers ist geil. Zumal Sony der Scheibe ein sehr hippydeskes Lila (oder Pink/Brombeer?) 180-G-Vinyl spendierte und witzige Bilder auf Hüllen und neues Klappcover die SWEET-Wiederveröffentlichung wesentlich liebevoller erscheinen lassen, als die vergleichbare Smokie-Best-Of. Auch, wenn dem originalen Klappcover von damals viele Fans nachtrauern. Aber: SWEET? Geht immer! Fast nur Hits, der 70er, 70er und 70er.

Strung Up (Re-Release)


Cover - Strung Up (Re-Release) Band:

The Sweet


Genre: Rock
Tracks: 24
Länge: 90:0 (2-LP)
Label: Sony Music Catalog
Vertrieb: Sony Music