Review:

Maiden Voyage

(The (Original) Iron Maiden)

Bevor die ersten Leute zetern, dass da irgendeine längst verschollene Truppe mit dem großen Namen punkten will, sei gesagt, dass diese IRON MAIDEN hier schon längst nicht mehr existieren. In den späten 60ern im englischen Basildon unter dem Namen BUM gegründet und in der noch stark religiös geprägten Gesellschaft mit diesem Namen etwas zu anrüchig, entschloss sich die Band im Jahr 1970, den Namenswechsel in Richtung Eiserner Jungfrauen vorzunehmen. Auf Konserve schafften es aber lediglich vorliegende Aufnahmen aus den Jahren 1969-1970, die als Demos für das erste Album herhalten sollten, welches aber schon gar nicht mehr produziert wurde, da sich die Band vorher aufgelöst hatte. „Maiden Voyage“ fasst die bis dato eingespielten Stücke der Band zusammen und ist eine coole Zeitreise in eine Epoche des musikalischen Aufbruchs, als Rock noch etwas Schmuddeliges und Rebellisches war. Größter Einfluss der Jungs waren zweifellos LED ZEPPELIN, aber auch JIMI HENDRIX, CREAM oder die ROLLING STONES sind nicht zu leugnen, wobei THE (ORIGINAL) IRON MAIDEN einen Tick düsterer und melancholischer zu Werke gingen. Wer etwa auf diese heutigen Occult Rock-Truppen der Marke THE DEVIL´S BLOOD, DEVIL, BLOOD CEREMONY, JESS AND THE ANCIENT ONES oder GHOST abfährt, sollte sich „Maiden Voyage“ definitiv mal geben, auch wenn Stücke wie „Falling“, „Ned Kelly“ (die beiden ersten Single-Songs), das überlange und reichlich verrauchte „Liar“ (mit coolem Wahwah-Gitarrensolo im Mittelteil), das rock´n´rollige „CC Rider“ oder das abschließende „Ballad Of Martha Kent“ (mein Favorit!) nicht das Niveau der Weltklassekompositionen erwähnter Zeppeline oder auch BLACK SABBATH erreichen. Ein Album freilich ohne zeitgemäßen Sound und für echte Liebhaber derartiger Klänge, die sich einen fetten „Geheimtipp“ notieren dürfen.

Maiden Voyage


Cover - Maiden Voyage Band:

The (Original) Iron Maiden


Genre: Rock
Tracks: 8
Länge: 58:4 (CD)
Label: Rise Above Relics
Vertrieb: Soulfood