by Meisenkaiser
Stilistisch ist vieles beim Alten geblieben. Alt wie ein Baum sozusagen: Die Franzosen mischen weiterhin Deathiges und Gotisches mit ein klein wenig Doomigem. Das klingt nicht aufregend, aber sehr traurig, melancholisch und frustriert. Und doch gibt’s was Neues (außer dem Wechsel auf dem Schlagzeustuhl von Monsieur Metayer zu Foued Moukid): Denn irgendwie erinnert der tote Baum nicht selten auch an Opeth, sowohl in Sachen Songstruktur als auch, wenn Sänger und Gitarrist Manuel Munoz die Stimmbänder klar klingen lässt (was er übrigens öfter macht als zuletzt) -aber niemals zu verfrickelt. Übrigens haben die Jungs aus dem Staat von Zidane und Citröen in diesem unseren Land aufgenommen, bei Andy Classen im Stage One. Und, wie nicht anders zu erwarten, hat der AC dem THE DEAD OLD TREE ein wirklich passendes Soundgewand angezogen - nicht zu undergroundig, aber eben auch nicht zu bombastisch. Das alles macht eine vielschichtige, interessante aber alles andere als leicht konsumierbare Scheibe aus. Die sich allerdings eher an Trübsal blasende Kundschaft denn an lebensfrohe Party-Animals richtet. Also: Wer noch nicht im Rotwein ertrunken ist, der sollte hier mal reinhören. Und alle, die mit leicht progressiven-angehauchtem Melancho-Metal was anfangen können, natürlich ebenfalls.
The Perpetual Motion
Band:
The Old Dead Tree
Genre: Gothic Metal
Tracks: 12
Länge: 46:13 (CD)
Label: Season Of Mist
Vertrieb: Soulfood