Review:

The Angel And The Rain

(The Love Crave)

Das vom poetischen Titel "The Angel And The Rain" vielleicht implizierte Kopfkino erfüllen die Italiener THE LOVE CRAVE nicht. Kein romantischer Randgruppengoth sondern ein mit chirurgischer Präzision produzierter und technischer Perfektion eingespielter, elektronikdurchfluteter Gothic Metalpop. Gesanglich agieren THE LOVE CRAVE mit rein weiblichen Vocals nicht in opernhaften Gefilden sondern in gemäßigtem Popbereich einer Gwen Stefanie ("Nobody"). Genau wie die Instrumentenfraktion bietet er eigentlich auch keinen Grund zur Kritik, auch eine orchestral untermalte Ballade wie "Fading Roses" kann Francesca Chiaras Stimme locker dominieren. Es ist eher der unglaublich vorhersehbare Aufbau aller Songs der "The Angel And The Rain" jeden Aufstieg in die Oberliga verwehrt. Bei netten Melodien überrascht kein einziges Riff, bricht kein Beat aus einem einmal gewählten Takt aus, kein Keyboardakkord tönt originell noch schreckt einen eine ungewohnte Harmonie aus dem Hörtrance. Die Symbiose aus Elektronik und eher bravem Gothic Metal ist gelungen ("My Soul"), das gleiche gilt für die nicht selten schönen Melodien. Sehr gelungen in dieser Hinsicht ist auch das DURAN DURAN Cover "The Chauffeur". Wenn eine Band wie THE LOVE CRAVE aber auf jede Ecke oder Kante verzichtet, müsste das musikalische Genie doch sehr ausgeprägt sein um sich an dieses Album zu erinnern. Und das ist es bei aller technischen Klasse nicht. Und somit bleibt ein nach Reißbrett klingendes, aalglattes Gothmetalpop-Album und mir damit definitiv zu wenig.

The Angel And The Rain


Cover - The Angel And The Rain Band:

The Love Crave


Genre: Gothic Metal
Tracks: 10
Länge: 43:22 (CD)
Label: Repo Records
Vertrieb: Alive