Review:

Hellfenic

(THE INFERNAL SEA )

THE INFERNAL SEA gibt es seit 2009 und sie veröffentlichten bereits drei Alben, aber ich kannte die englische Black Metal-Kombo bisher gar nicht. Der Deal mit Candlelight Records führte nun dazu, dass die Truppe hierzulande nicht mehr unterm Radar fliegt. Sie klingen weder hochmodern, noch altbacken und es geht stets riffbetont zu. THE INFERNAL SEA zeigen auf „Hellfenic“ dezente Parallelen zu 1349, WATAIN, ABSU und GORGON.

Das passende Thema der Scheibe ist Hexenverfolgung, bzw. eine bestimmte Person: der sogenannte "Witchfinder General" Matthew Hopkins. Er wollte Hexen aufstöbern und ihnen den Garaus machen. Offenbar zeichnete sich Hopkins durch Brutalität und Besessenheit aus, was genügend Inspiration für die Musik und Texte auf „Hellfenic“ liefert.

Der Opener „Lord Abhorrent“ startet direkt treibend und intensiv, mal schnell mal im Mid-Tempo. „Shadow Of The Beast“ liefert frenetische Tremolo-Attacken und schrille Rhythmuswechsel. Die Stimme von Sänger Dean Lettice zeigt mal dichtes Gebrüll und wütendes Kreischen. Zu „Witchfinder“ wird die Stimme etwas tiefer, tendenziell zum gutturalen Gesang tendierend. Der Track ist epischer, rockiger und etwas langsamer. Der „hey-hey-Sprechchor“, welcher ans gemeinsame Rudern beim AMON AMARTH-Konzert erinnert, hätte nicht sein müssen. „The Hunter“ ist ungleich aggressiver, was mir mehr zusagt. „Bastard Of The East“ war die erste Single des Albums und kommt  mächtig garstig daher, und könnte als Black`n`Roll-Nummer bezeichnet werden. Es bleibt festzuhalten, dass THE INFERNAL SEA auf ihrer Platte Abwechslung bieten und Elemente anderer Stil-Richtungen aufgreifen. Am deutlichsten wird das beim folgenden „Black Witchery“: Die Briten verarbeiten hier auch Rock, Punk und Thrash Metal. Die Stimme variiert und Chris Revett produziert dominierende breitbeinige Basslinien. „Frozen Fen“ ist aus einem anderen Holz geschnitzt: der Song ist düster, langsamer mit dissonanten Gitarren. Schließlich endet das Album mit einer Portion Schwermut in Form des längsten Tracks: „Messenger Of God“; Pathos und Streicher-Einsatz a la EISREGEN inklusive.

Insgesamt besitzen THE INFERNAL SEA einen charakteristischen Sound mit kraftvollem nackenwirbelzerbröselndem Riffing. „Hellfenic“ ist ein gutes Album, nicht jeder Track ein Volltreffer, aber vielschichtig und wenig vorhersehbar.

 

Hellfenic


Cover - Hellfenic Band:

THE INFERNAL SEA


Genre: Black Metal
Tracks: 8
Länge: 43:3 (CD)
Label: Candelight
Vertrieb: Universal