Review:

The Facts And Terrifying Testament Of Mason Hamilton: Tsathoggua Tales

(The Grotesquery)

Gäbe es einen Rekord, welcher Musiker bisher in den meisten Bands gespielt hat, wäre Rogga Johansson ganz sicher dabei. BONE GNAWER, PAGANIZER, DEMIURG und REVOLTING sind dabei nur ein kleiner Auszug. Zusammen mit seinem ebenfalls arbeitswütigen Kollegen Kam Lee (BONE GNAWER, MASSACRE, DENIAL FIEND, etc.) betreibt er nebenbei auch noch THE GROTESQUERY, die zur großen Überraschung aller Eingeweihten Old School-Death Metal zocken. Musikalisch sind hier also die frühen 90er präsent, textlich geht es noch deutlich weiter zurück – in die Gefilde vorzugsweise der Herren Lovecraft und Poe (Tsathoggua ist ein fieser Möpp aus dem „Cthulhu“-Universum). Diese Mischung liest sich aber weitaus interessanter, als uns „The Facts And Terrifying Testament Of Mason Hamilton: Tsathoggua Tales“ zu bieten vermag. Das Quartett bietet sehr solides, leicht experimentelles, aber auch recht sperriges, schwer greifbares Todesmetall, das sich vorzugsweise in diversen Midtempo-Ausbaustufen breit macht und auch nach mehrmaligem Hören leider nur wenig Spuren hinterlässt. Rein objektiv machen die Herren nicht viel falsch, und als Enttäuschung kann man das Album ebenfalls keineswegs durchgehen lassen, aber es scheint, als reiche auch die Kreativität zweier Szene-Urgesteine nicht aus, so viele Bands durchgehend mit gutem oder gar herausragendem Material zu speisen. Das Konzept von THE GROTESQUERY ist grundsätzlich stimmig, aber sowohl PAGANIZER als auch BONE GNAWER haben beispielsweise schon deutlich durchschlagendere Munition verschossen. Interessante Idee, handwerklich gute Umsetzung, aber keine Offenbarung.

The Facts And Terrifying Testament Of Mason Hamilton: Tsathoggua Tales


Cover - The Facts And Terrifying Testament Of Mason Hamilton: Tsathoggua Tales Band:

The Grotesquery


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 47:52 (CD)
Label: Cyclone Empire
Vertrieb: Soulfood