Review:

Shall We Dine?

(The Grit)

Die Band-Geschichte der Londoner Psychobillys THE GRIT scheint von der Suche nach Musikern geprägt zu sein. Ständig stiegen Bandmitglieder aus und mussten ersetzt werden, was natürlich die Entwicklung beeinträchtigte. Der lange Prozess macht sich jetzt aber bezahlt, denn mit ihrem zweiten Album haut der Vierer eine Granate raus, die nahezu alle derzeitigen Psychobilly-Veröffentlichungen in den Schatten stellen dürfte. Wobei Psychobilly hier viel zu kurz gefasst ist, denn die Scheibe zeichnet sich durch extreme Vielfalt aus. Sind Songs wie "The Ones" oder "Execution" punkige Abgeh-Nummern, geht es bei "Fear And Consumption" in Richtung swingenden Rockabilly, klingt der großartige Mitgröl-Refrain von "I Came Out The Womb An Angry Cunt" nach Irish Folk-Punk, wird in "Stuck In Streatham" entspannter Off-Beat gespielt und könnte "Surrender" ein CLASH-Cover sein. Das klingt nach einer ziemlich wilden Mischung, und das ist es auch. Aber THE GRIT halten alles perfekt zusammen, so dass insgesamt ein komplett eigener Sound entsteht. Und scheinbar mühelos schafft es die Band, so unterschiedliche Einflüsse wie LIVING END, die STRAY CATS und THE JAM unter einen Hut zu bringen. Dazu hört man der Scheibe auch deutlich an, wie viel Spaß die Jungs selbst an ihrer Musik haben - und das steckt an. Man braucht sicher eine Weile, um sich in den Gesamtsound reinzuhören, aber dann stellt man fest, dass "Shall We Dine?" ein geniales Album ohne Durchhänger geworden ist. Sowohl Psychobilly- als auch Punkrock-Fans wärmstens zu empfehlen!

Shall We Dine?


Cover - Shall We Dine? Band:

The Grit


Genre: Rock'n'Roll
Tracks: 14
Länge: 73:6 (CD)
Label: People Like You
Vertrieb: SPV