Review:

Terra Incognito

(The Great Deceiver)

Tompa Lindbergs Hauptband ist - laut eigenen Aussagen - mittlerweile THE GREAT DECEIVER (was ihn nicht daran hindert, momentan mit NIGHTRAGE im Studio zu arbeiten), bei denen er wohl seine dunkle Seite auslebt. Nicht, dass eine seiner Bands bisher mit Blümchen-Texten und happy Power Metal daherkam, aber THE GREAT DECEIVER ist noch ein ganzes Stück düsterer als alles, was er bisher gemacht hat. Schon der Vorgänger "A Venom Well Designed" bot neben allen eingängigen Metal-Riffs eine mehr als unterschwellige Dunkelheit und Bitterness, was sich auf "Terra Incognito" noch verstärkt hat. Durch die Hinzunahme von elektronischen Spielereien entsteht zeitweise eine fast schon an MARYLIN MANSON erinnernde Atmosphäre ("Lake Of Sulphur"), was auch durch die kalte, moderne Produktion unterstrichen wird. Aber keine Angst, THE GREAT DECEIVER haben immer noch genug Arsch in der Hose, um rotzige Riffs zu zocken und zeitweise wie ein Bastard aus AT THE GATES und DISFEAR zu klingen. Aber eben nur zeitweise, meistens ist THE GREAT DECEIVER ein moderner, düsterer Metal-Haufen, der mit Stakkato-Riffing arbeitet, das Wechselspiel von Laut und Leise, Schnell und Langsam aus dem Effeff beherrscht und damit elf Songs voller Kälte, Aggressivität und Dunkelheit erschaffen hat, die s in sich haben. Man braucht lange, bis sich "Terra Incognito" nicht mehr als weißer Fleck darstellt, aber die Zeit lohnt sich. Großartig - wie fast alles, bei dem Tompa seine Stimmbänder im Spiel hat!

Terra Incognito


Cover - Terra Incognito Band:

The Great Deceiver


Genre: Death Metal
Tracks: 11
Länge: 40:44 (CD)
Label: Peaceville
Vertrieb: SPV