Review:

The Eye Of Time (Re-Release)

(The Eye Of Time)

Hinter THE EYE OF TIME steckt mit Marc Euvrie jemand, dessen Wurzeln in der HC/ Punk-Ecke liegen. Auf der Werkschau seines Ambientprojekts THE EYE OF TIME ist von diesen Wurzeln aber wenig zu merken, stattdessen gibt sich der Herr Franzose ganz seinem Faible für elektronische Musik hin. Denovali bringt die wunderschön aufgemachte Doppel-CD mit einem umfangreichen Booklet auf dem Markt und hat sich der Debüt-EP „Lily On The Vail“ (2005), „After Us“ (2006) und „Jail“ (2010) würdig angenommen. THE EYE OF TIME lässt Herr Euvrie mal im TripHop, mal im Elektro, mal im Ambient wildern, was er immer zu einem homogenen Werk zusammenführt. Songs wie das düstere „Hate Your Fucking Eyes” oder das groovende (auf “Jail” wird generell mehr mit Gitarren und Cello gearbeitet als in den Frühwerken) „Let´s Party To The Death´s Birthday“ zeigen das breite Spektrum von THE EYE OF TIME auf. Immer wieder kommen dabei Vergleiche mit ULVER zur „Perdition City“-Phase in den Kopf des Hörers, als eine Band, die mit ihren Werken ebenfalls Konventionen ignoriert. THE EYE OF TIME fordert den Hörer, bei 20 Songs braucht es seine Zeit, bis das Geschaffene in allen Facetten erfasst worden ist. Wer sich darauf einlassen kann, wird mit einer komplexen, progressiven Musik belohnt, die Grenzen sprengt und in ihrer Aggressivität und angedeutetem Nihilismus selbst den härtesten Black Metal-Combos Konkurrenz macht. Wie so oft bei Denovali Records-Releases gilt: hier ist ganz großes Kopfkino angesagt!

The Eye Of Time (Re-Release)


Cover - The Eye Of Time (Re-Release) Band:

The Eye Of Time


Genre: Electro
Tracks: 20
Länge: 114:42 ()
Label: Denovali Records
Vertrieb: Cargo Records