Review:

Dead Throne

(The Devil Wears Prada)

Die neue Scheibe von THE DEVIL WEARS PRADA namens "Dead Throne" ist wohl bereits jetzt als kommerzieller Erfolg zu werten. Mehr als 32.000 verkaufte Exemplare und hohe Einstiege in die Charts belegen das. Gleichwohl kann man den bekanntlich kommerziellen Erfolg einer CD nicht mit definitiv guter Musik gleichsetzen. Imponiert hat mir die zuletzt veröffentlichte "Zombie EP", die als Konzeptscheibe äußerst starke Songs wie "Outnumbered" oder "Revive" beinhaltete. Meine Hoffnung war, dass der kommende Longplayer auf ähnlich hohem Niveau feinsten Metalcore präsentieren wird. Ein Merkmal ist das oft episch eingesetzte Keyboard, was der Musik von THE DEVIL WEARS PRADA einen besonderen Tiefgang und eine Klangdichte gibt, die man sonst selten bei vergleichbaren Bands vorfindet. Ich nehme es vorweg: Das Album ist sauber produziert und songtechnisch stark, es wäre aber mehr drin gewesen. Alle Songs der CD führen den Weg von der "Zombie EP" weiter. Teilweise ist man etwas komplexer im Songaufbau. Der Opener "Dead Throne" mag nicht so direkt zünden, da er keine ins Ohr gehenden Riffs oder Melodielinien hat. Das folgende "Untidaled" ist hektischer und ein typisches Beispiel für den Wechsel von harmonischem Gesang zu extremen Gekeife und Gegrowle von Frontmann Mike Hranica. "Mammoth" überzeugt durch coole Gitarrenriffs und einem treibenden Songaufbau. Das folgende "Vengeance" hat gelungene harmonische Gesangspassagen, die perfekt mit den brachialen Gitarren der Band harmonieren. Das folgende "R.I.T." ist für mich ein Highlight auf dem Album. Nach einem etwas orientierungslosen Beginn fühle ich mich besonders an die "Zombie EP" erinnert. Der Song ballert gerade bei voller Lautstärke ungemein brutal durch die Bude und überzeugt durch den Einsatz der Doublebass. "My Questions" ist auch ein schon epischer Song, was durch die lang gezogenen harmonischen Gesangspassagen untermauert wird. Nach diesen beiden Hammersongs folgt ein Instrumental namens "Kansas", was überaus gelungen ist, eine geniale Gitarrenarbeit besitzt und den teils schon fast psychedelischen Charakter der Scheibe untermauert. "Born To Lose" ist die erste Singleauskopplung und erinnert mich an AS I LAY DYING verwandte Songs. Wesentlich stärker finde ich da das folgende "Forever Decay". Ruhiger geht es mit "Chicago" weiter, wobei die Nummer gerade durch den epischen Gesang besticht und irgendwie auch perfekt auf die "Zombie EP" gepasst hätte. Die verbleibenden Nummern befinden sich ebenso auf dem gleichen Niveau. Zusammenfassend findet man einige Songs, die richtig Spaß machen. Es hätte jedoch für ein Spitzenalbum noch mehr Granaten bedurft, die dem Album dann doch fehlen. Trotzdem für mich bisher das beste Metalcore-Album des Jahres 2011.

Dead Throne


Cover - Dead Throne Band:

The Devil Wears Prada


Genre: Metalcore
Tracks: 13
Länge: 43:49 (CD)
Label: Roadrunner Records
Vertrieb: Warner Music