Mit „II“ legt das Quintett aus Oslo mit dem schönen Bandnamen sein – klar – zweites Album vor. Im Gegensatz zum knappen Albumtitel sind die sechs Stücke darauf mit Spielzeiten zwischen fünf und elf Minuten ziemlich lang geraten, was daran liegt dass die Norweger sich viel Zeit nehmen, um ihre Songs aufzubauen und diese auch gerne mal in längeren Instrumentalpassagen ausufern lassen. Der Bandname dagegen hält, was er verspricht: Der Blues ist allgegenwärtig und manifestiert sich in Delta Blues, Stoner, Doom und Psychedelic Rock, die Stimmung ist durchgehend düster. Es gibt drückende Gitarren-Riffs zu hören, treibende wie auch komplett ruhige Passagen und diverse Jam-Parts, meistens alles innerhalb eines Songs. Dabei schälen sich auch immer wieder tolle Melodien heraus, die sich unweigerlich im Gehörgang festsetzen. Richtig ruhig wird es im höchst atmosphärischen „When The Light Dies“, bei dem man direkt eine hereinbrechende Wüstennacht vor dem inneren Auge hat. Der Sound ist angenehm organisch und klingt so, wie das Album eingespielt wurde, nämlich live.
Abzug gibt es allerdings für den Gesang: Arnt O. Andersen schreit sich stellenweise ganz schön einen zurecht, ohne dass er jedoch allzu viel Druck in der Stimme hat, und besonders in den oberen Lagen wird es bei ihm schnell dünn. Das schmälert den Genuss insgesamt etwas, wird aber zumindest teilweise immer wieder durch die tollen Instrumentalpassagen wettgemacht. Trotz dieses kleinen Mankos ist „II“ ein intensives und facettenreiches Album geworden, das Anhängern von psychedelischem Blues- und Stoner-Rock bedenkenlos zu empfehlen ist.
II
Band:
The Devil And The Almighty Blues
Genre: Rock
Tracks: 6
Länge: 47:48 (CD)
Label: Blues For The Red Sun
Vertrieb: Soulfood